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Alexandra Maria Lara

Alexandra Maria Lara hat mit ihren 24 Jahren schon eine beeindruckende Filmografie vorzuweisen: Unter anderem spielte sie in „Crazy“, „Der Tunnel“ und „Nackt“. Ab 6. 1. ist sie im ZDF-Mehrteiler „Napoleon“ zu sehen – als Gräfin Marie Walewska, eine Rolle, in der einst Greta Garbo brillierte. citymag sprach mit der Berlinerin über die Last der Geschichte, Kunstkino und unsympathische Kritiker.

citymag: Frau Lara, wie fühlt man sich in den Fußstapfen von Greta Garbo?

Lara: Unglaublich.

citymag: Lastet diese Vergangenheit nicht wahnsinnig auf einem?

Lara: Was soll man machen? Es ist kein wirklicher Druck: Ich bin der Auffassung, dass man jungen Menschen Gelegenheit geben sollte, Geschichten neu und anders zu erzählen.

citymag: Insbesondere zu „Nackt“ gab es einige ganz böse Verrisse. Geht Ihnen das nahe?

Lara: Es geht mir nahe, ja. Das Komische ist, dass man als Schauspielerin mit dem Traum lebt, alle Menschen begeistern zu wollen. Das geht natürlich nicht, das ist und bleibt eben immer Geschmackssache. Dieser Zwang, Menschen oder Leistungen zu beurteilen, ist mir sehr fremd, deswegen sind mir Kritiker auch meistens unsympathisch.

citymag: „Nackt“ ist ein kleiner Film, sehr bühnenähnlich, Kunstkino. Und dann machen sie so etwas Riesiges wie „Napoleon“. Wie arbeiten Sie lieber?

Lara: Ich habe schon sehr viel gemacht, gutes und weniger gutes. Ich habe immer wieder bei diesen Gelegenheiten Menschen kennengelernt, was ich sehr schätze. Deswegen ist es an jedem Drehort interessant: Was wird passieren, wird man sich mit denen verstehen, wird es einen Knackpunkt geben in einer Szene. Aber wenn ich das allgemein beantworten müsste: Sowas wie „Nackt“ ist großartig, sich zu sechst auf eine Sache zu konzentrieren, gemeinsam an einem Strick zu ziehen.

citymag: Was ist schwieriger?

Lara: Es ist beides schwer. Ganz unterschiedlich. Bei „Napoleon“ sind natürlich die Angst und der Druck viel größer, an ein solches Set zu kommen und dort zu bestehen. Und bei „Nackt“ war die Konzentration irrsinnig schwierig, schaffe ich das, schaffe ich das nicht, wie schaffe ich das … Und das nehme ich den Kritikern so übel: Es sind alles Versuche. Keiner stellt sich hin und sagt, er macht das Beste – aber er probiert es!

citymag: Kein Kritiker sagt, er schreibt die beste Kritik.

Lara: Naja, stimmt natürlich auch wieder.

Interview: Falk Schreiber

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