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Arte: Dokumentation über die surrealistische Künstlerin Toyen in der Mediathek abrufbar

Arte: Toyen - Malerin des Surrealismus
(Foto: Archive de B&M Chochola/VaclavChochola)

Der tschechischen Malerin war gerade erst einen Ausstellung in Hamburg gewidmet. Nun gibt es die Gelegenheit, sie mit einem Film für sich zu entdecken.

Die Hamburger Kunsthalle widmete ihr gerade erst eine Einzelausstellung. Wer die verpasst hat, kann ab 20.  März auf Arte eine Dokumentation über die noch viel zu unbekannte tschechische Malerin Toyen in der Mediathek abrufen. Der Film ist bis 25.  April zu sehen. Im Fernsehen läuft „Toyen: Malerin des Surrealismus“ am 27. März um 16:15 Uhr auf Arte.

Arte: Toyen war eine enge Freundin von André Breton

Marie Čermínová (1902–1980), die ihr Pseudonym von „citoyen“ ableitete, dem französischen Wort für Bürger, ist die bedeutendste tschechische Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Beeinflusst, protegiert und geschätzt vom französischen Über-Surrealisten André Breton reflektierte sie in ihren Gemälden, Zeichnungen, Illustrationen, Druckgrafiken und Collagen Identitätsfragen, die Rolle der Frau sowie die eigene Erotik und kämpfte für die Freiheit des eigenen künstlerischen Ausdrucks innerhalb eines repressiven gesellschaftlichen Umfeldes.

Der Dokumentarfilm verfolgt den Werdegang Toyens die sich in den 20er-Jahren zusammen mit ihrem Freund, dem Maler Jindrich Styrsky, an der linken Gruppierung tschechischer Avantgardekünstler Devetsil beteiligte. Beide gingen dann für vier Jahre nach Paris, wo sie ihren eigenen Stil entwickelten. Toyen identifizierte sich mit dem Surrealismus der 30er Jahre und bleib nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Paris, da sie fürchtete, nach der Machtübernahme der Kommunisten sich in ihrer Heimat künstlerisch nicht mehr frei ausdrücken zu können.

Toyen war Teil der Surrealistengruppe um André Breton, doch die Kunstszene ignorierte ihre Werke lange. Erst nach ihrem Tod 1980 wurde sie einem breiteren Publikum bekannt.

Regisseurin Andrea Sedlackova fragt in ihrem Film, wie Sammler heute Toyens fantasievollen Werke wahrnehmen. Was entdecken Galeristen und Kunsthistoriker darin? Interviews mit Zeitgenossen der Künstlerin umreißen Toyen als kompromisslose und unbedingt freie Künstlerin und als geheimnisvolle Rebellin mit grenzenloser Vorstellungskraft.

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