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Die besten Filme aus der Finanzwelt

Straßenschilder auf denen Wall Street steht
(Foto: Uwe Conrad)

Steigende Kurse, tiefe Krisen: Diese Filme und Serien zeigen, wie es in der Finanzwelt zu geht. Auch eine deutsche Produktion ist dabei.

Kann sich noch jemand an den an den 9. August 2008 erinnern? Richtig: Ein Tsunami brach über die Finanzwelt herüber. Die Nachrichten brachten am laufenden Band Bilder von völlig aufgelösten Bankern mit gepackten Kisten, die das Gebäude der Bank Lehman Brothers an der 7th Avenue in Manhattan verließen. Sie hatten gerade alle ihren Job verloren. Das Blut floss gewissermaßen auf den Straßen.

Einst mit gewaltigen Boni gefeiert, die Stars der Wall Street, nun mit einem Paukenschlag auf der Straße gelandet. In der Folge schwappte die Finanzkrise über einen Großteil der Welt herüber. In den USA verloren Millionen ihr zu Hause. In Deutschland und Europa eilten Politiker von einer Sondersitzung zur nächsten, um einen völligen Zusammenbruch des Wirtschafts- und Finanzsystems zu verhindern.

Es erinnerte irgendwie alles an ein Armageddon, als die europäischen Regierungen praktisch über Nacht an einem Wochenende auf Kosten der Steuerzahler eilig einen Rettungsschirm zusammenschustern mussten, bevor die Börsen am nächsten Montag öffneten. Das ist genau der Stoff, aus dem die besten Filme gemacht sind.

Filme aus der Finanzwelt – mit „Wall Street“ begann der Hype

Nichts ist spannender als Wirtschaft titelte einst ein Finanzmagazin. In der Tat, einige der besten Filme haben sich der Börse und dem Investmentbanking, einer nach außen schillernden, im Inneren jedoch weitgehend unbekannten Welt und meist der Gier geschuldet nicht selten auch kriminellen Welt angenommen.

Blitzschnelle Transaktionen, die in Minutenschnelle ein Leben verändern können. Was ist Rapid Transfer? Einen der ersten großen Erfolge feierte damals Oliver Stones Streifen „Wall Street“ aus dem Jahr 1987. Der junge Börsenmakler Bud Fox, gespielt von Charlie Sheen, versuchte hier die Aufmerksamkeit des gefeierten Börsengurus Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas zu gewinnen, um ihn zum Kauf bestimmter Aktien zu bewegen, um so selbst voranzukommen.

Nach dem er ihn mit geheimen Informationen aus dem Unternehmen seines Vaters, seines Zeichens Monteur und Gewerkschaftsführer, versorgte, konnte er schließlich die Gunst des Finanzhais Gekko gewinnen und stieg schnell in den Olymp der Wall Street auf. Er konnte sich auf einmal ein Penthouse an der Upper East Side kaufen, die schöne Darien Taylor, gespielt von Daryl Hannah, lag ihm zu Füßen.

Doch bald musste er feststellen, dass ihn sein Förderer hintergangen hatte. Anstatt die Fluglinie, in der sein Vater arbeitet, zu sanieren und sich eine hohe Dividende zu sichern, begann der Ausverkauf und tausende Arbeitsplätze standen auf dem Spiel. Sein Vater bekommt einen Herzinfarkt. Fox wird bewusst, dass an der Börse falsch gespielt wird. Es dreht sich praktisch alles um illegale Insiderinformationen, es geht nur ums Geld, ohne moralische Bedenken.

Das Schicksal der anderen interessiert keinen. Fox beschließt darauf hin Rache zu nehmen und arbeitet schlussendlich mit den Behörden zusammen. Gemeinsam mit dem Konkurrenten von Gekko Larry Wildman schaffen sie es Gekko zu überlisten und wegen verbotener Insidergeschäfte ins Gefängnis zu bringen.

Im Jahr 2010 gab es, ebenfalls produziert von Oliver Stone, mit Wall Street: Geld schläft nicht noch eine Fortsetzung. Gekko, der nach verbüßter Haftstrafe freikommt, steigt wieder ins Investmentgeschäft ein und macht nun in erneuerbare Energien.

Bad Banks – deutsche Produktion setzt international Zeichen

In 2018 präsentierten das ZDF und arte die Koproduktion „Bad Banks“, eine Serie über die heutige Investment-Banking. Die Protagonistin Jana Liekam, gespielt von Paula Beer, arbeitet als Strukturierer von Finanzprodukten bei der „Crédit International Financial Group“ in Luxemburg. Ihr Kollege Luc, Sohn eines der Bankvorstände, gespielt von Marc Limpach, schmückt sich mit ihren Erfolgen und drängt später auf ihre Entlassung hin.

Die Chefin Christelle Leblanc, gespielt von Désirée Nosbusch bietet ihr daraufhin an zur „Deutschen Global Invest“ nach Frankfurt zu wechseln. Das jedoch nicht ganz uneigennützig. Sie fordert von Liekam im späteren Verlauf Insiderinformationen. Tatsächlich findet sie heraus, dass ihr neuer Arbeitgeber in großem Stil Bilanzmanipulationen betreibt. Die Deutsche Global Invest verkauft Bilanzpositionen aus schief gelaufenen Finanztransaktionen an Briefkastenfirmen im Ausland, die ihr jedoch selbst gehören.

Schnell schafft es Liekam in der Hierarchie unter dem Chef Gabriel Fenger, gespielt von Barry Atsma aufzusteigen und schafft es diesen von der Finanzierung eines Projektes in Leipzig zu überzeugen. Die Informationen hierzu hatte sie von Leblanc erhalten. Sie wird Leiterin des Projektteams. Später findet sie zufällig heraus, dass die Deutsche Global Invest und die Crédit International Financial Group fusionieren wollen und Leblanc auf einen Chefposten in der neuen Bank spekuliert. Sie stellt fest, dass sie von Leblanc manipuliert wurde und dass ihre Entlassung bei ihrem vorherigen Arbeitgeber einzig und allein Leblanc zu verdanken hat, damit diese an Insiderinformationen gelangt.

Anstatt Leblanc mit Informationen zu unterstützen, wendet sie sich nun mit den Teammitgliedern und Kollegen Adam Pohl, gespielt von Albrecht Schuch und Thao Hoang, gespielt von Mai Duong Kieu sich gegen Bank und Leblanc. Sie nutzen die Informationen zur Bilanzmanipulation zu ihrem eigenen Vorteil und leaken diese. Die Deutsche Global Invest stürzt daraufhin in eine Krise. Die einstmals hochangesehenen Banker im Vorstand beginnen sich zu zerfleischen. Die Deutsche Global Invest kann letztlich nur durch eine Zwangsfusion mit der Crédit International Financial Group und staatliche Hilfen gerettet werden. Die Zuschauer werden also direkt an die Folgen der Finanzkrise von 2008 erinnert.

Der große Erfolg der ersten Staffel von „Bad Banks“ führte in 2020 zu einer weiteren Staffel. Hier geht es darum, wie die Banken heute mit ihren herkömmlichen Geschäftsmodellen ums Überleben kämpfen. Die neuen Fintechs und „Robo Advisors“ graben ihnen sprichwörtlich das Wasser ab.

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