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„Ökozid“ am Schauspiel Stuttgart: Angela Merkel unter Anklage

„Ökozid“ am Schauspiel Stuttgart
Nicole Heesters als Angela Merkel (Foto: Björn Klein)

„Ökozid“ am Schauspiel Stuttgart setzt Angela Merkel auf die Anklagebank, wegen deutscher Versäumnisse im Kampf gegen den Klimawandel.

Ökozid von Regisseur und Autor Andreas Veiel und der Autorin Jutta Doberstein, eine Versuchsanordnung zum Thema Klimawandel, lief vor ungefähr einem Jahr im Fernsehen. Nun kommt das Gerichtsdrama über die Frage, ob es analog zu Artikel 6 der UN-Konvention, dem Recht auf Leben, auch ein Recht auf eine unversehrte Natur gibt, auf die Bühne. Premiere ist am 24. September auf der Bühne des Schauspiel Stuttgart.

Ökozid: Deutschland auf der Anklagebank

Das Stück stellt spannende Fragen: Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrtheit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen? In Form eines Gerichtsprozesses geht Ökozid (hier unser Text zur Fernsehpremiere) dies an. Im Jahr 2034 verklagen 31 Staaten  des globalen Südens die Bundesrepublik vor dem internationalen Gerichtshof, weil Deutschland seiner völkerrechtlichen Pflicht nicht nachgekommen ist, alles dafür zu tun, dass die CO2-Emissionen so gering wie möglich gehalten werden. Die Kläger wollen mit einer Verurteilung einen Präzedenzfall schaffen und so noch weitere Industrienationen zur finanziellen Verantwortung ziehen für die katastrophalen, vom Klimawandel verursachten Zustände in ihren Ländern.

Schauspiel Stuttgart: Traktat, Drama und forensische Untersuchung

Am Schauspiel Stuttgart führt in diesem hochaktuellen Stück in der Bühnenversion Burkhard C. Kosminski Regie, Nicole Heesters (Foto) spielt Angela Merkel, die im Prozess aussagen muss. In jeder Vorstellung werden Gastredner:innen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Aktivismus auftreten und im Rahmen des Bühnengeschehens ein individuelles Statement abgeben. Zugesagt haben bisher:

  • Fr, 24. September: Yvonne Aki-Sawyerr
  • Do, 30. September: Lukas Bärfuss
  • Fr,  1. Oktober: Prof. Dr. Markus Wissen
  • Sa, 2. Oktober: Adenike Titilope Oladosu
  • Mo, 18. Oktober: Prof. Dr. Antje Boetius
  • Mo, 1. November: Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber
  • So, 21. November: Markus Rex
  • sowie Frans Timmermanns
    und Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ (Termine folgen)

Das Premierenwochende ist auch ein Klimawochenende. Vom 24. bis 26. September gibt es zwei Diskussionsveranstaltungen für eine weiterführende und vertiefende Auseinandersetzung über das Klima. Themen: Ökozid, Nachhaltigkeit Klimawandel und Kunst.

25. September, ab 14 Uhr
Andres Veiel im Gespräch mit dem Stuttgarter
Publikum über Ökozid und Klimawandel
Foyer Schauspielhaus

25. September, ab 16 Uhr
SWR2 Forum: Green Deal in der Kunst.
Kann Kultur klimaneutral sein?
Podiumsdiskussion mit anschließendem Publikumsgespräch
Moderation: Dietrich Brants, SWR2
Foyer Schauspielhaus

Karten für Ökozid gibt es auf der Website des Theaters.

Hier noch einmal der Trailer zum Fernsehfilm „Ökozid“:

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