„La belle Saison – Eine Sommerliebe“ im WDR
In den 70ern finden zwei Frauen aus verschiedenen Welten zueinander – und müssen ihre Liebe gegen Homophobie verteidigen.
Paris in den frühen 70er Jahren. Man skandiert Parolen, schmettert Kampflieder und sprengt Vorlesungen reaktionärer Sexisten. An den Pariser Universitäten finden Frauengruppen zu einem Aktivismus, bei dem Spaß, Selbstfindung und Revolte Hand in Hand gehen. Mittendrin die 23-jährige Bauerstochter Delphine (Izïa Higelin), die selbstbewusst in das ihr fremde Milieu eintaucht und forsch die Frauenrechtlerin Carole (Cécile de France) zu einer stürmischen Affäre verführt.
Einen Sommer lang werden die Grenzen und Möglichkeiten eines anderen Lebensmodells ausgetestet, stellt der Film das Paar auf harte Prüfungen. Nachdem ihr Vater einen Schlaganfall erleidet, braucht der elterliche Bauernhof Delphines Führung, doch die traditionellen Werte der Landbevölkerung sind mit ihrem Wunsch nach einer gelebten lesbischen Liebe und feministischer Stärke noch nicht vereinbar.
Sinnlich und lichtdurchflutet sind die Bilder dieses Sommers, die Energie zwischen den beiden Liebenden strahlt und pocht in jeder Szene. „La belle Saison“ ist zwar ähnlich nostalgisch wie Todd Haynes „Carol“, aber weitaus optimistischer, ohne dass er die homophobe gesellschaftliche Grundstimmung leugnet. ascho
„La belle Saison – Eine Sommerliebe“ läuft im Rahmen der Queer-Reihe, über die wir hier berichtet haben.