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„Matthias & Maxime“ von Xavier Dolan bei One

Matthias & Maxime One
Die beiden Freunde (Gabriel D’Almeida Freitas , li.; Xavier Dolan) müssen sich vor der Kamera küssen und dies bringt plötzlich alles ins Wanken. (Foto: WDR/Pro Fun Media)

Ein Kuss vor der Kamera bedeutet nichts, oder? Das das Leben der beiden Freunde Matthais und Maxime verändert er jedoch für immer.

Auf diesen Film mussten die Fans des Xavier Dolan hierzulande lange warten, denn nach seiner Premiere im Mai 2019 in Cannes ist er erst zwei Jahre später in den Kinos gestartet – und das, obwohl es dieses Drama über die lange unterdrückten Gefühle zwischen zwei besten Freunden durchaus mit Dolans Meisterwerken wie „Laurence Anyways“ (2012) und „Einfach das Ende der Welt“ (2016) aufnehmen kann. Wie so oft beim frankokanadischen Regisseur geht es um unterdrückte Gefühle, die hier eine große Dringlichkeit bekommen: Super-8-Bilder, Split-Leinwand, Handkamera und Zeitraffer verbreiten Unruhe und Hast und symbolisieren jugendlichen Übermut. Für die Protagonisten des Films geht es um das Ende der Jugendzeit, es geht um Lebensentwürfe und nicht länger aufschiebbare, folgenschwere Entscheidungen.

 

 

Matthias (Gabriel d’Almeida Freitas) und Maxime (Dolan) sind seit Kindheitstagen beste Freunde. Doch während Matthias bereits in einer Anwaltskanzlei in Montreal arbeitet, in einer heterosexuellen Beziehung lebt und vermutlich bald eine Familie gründen wird, jobbt Maxime noch in einer Bar. Der über und über tätowierte Max kommt aus einem gesellschaftlichen Randbezirk, er ist ohne Vater ausgewachsen und muss sich um die Mutter kümmern, die drogensüchtig gewesen ist und nun Betreuung braucht. Um diesen Abhängigkeitsverhältnis zu entkommen und endlich sein Leben auf die Reihe zu bekommen, plant er, für eine gewisse Zeit nach Australien zu ziehen. Ein Abschied steht bevor, und es ist eine der letzten Partys mit dem alten Freundeskreis, bei dem die unterdrückten Gefühle der beiden Freunde explodieren: Da eine ihrer Freundinnen noch Darsteller für ein Filmprojekt benötigt, werden Matt und Max dazu verpflichtet, sich vor der Kamera zu küssen. Es ist ein Kuss, der alles verändert, denn während Max wohl schon länger weiß, dass er mehr als nur Freundschaft empfindet, reagiert Matthias in der Folge überraschend aggressiv auf Maxime …

 

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