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Multitalent Rainald Grebe kommt mit dem „Foreveryoungkonzert“ auf Tour

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Musikkabarettist Rainald Grebe geht mit seinem neuen Programm „Foreveryoungkonzert“ auf Tour, liest aber auch noch aus seinem Buch „Rheinland Grapefruit“ und gibt Konzerte mit seinem Programm „Die Band“. (Foto: Christoph Busse)

Der Musikkabarettist Rainald Grebe hat ein neues Programm: „Foreveryoungkonzert“. Daneben tour er auch mit „Die Band“ und mit Lesungen aus seiner Biografie „Rheinland Grapefruit. Aus meinem Leben“..

„Foreveryoungkonzert“ heißt das neue Programm, mit dem Rainald Grebe auf Tour geht, doch das reicht dem Arbeitstier Grebe nicht aus: Man kann auch seine Lesung aus der Autobiografie „Rheinland Grapefruit“ besuchen oder ins Konzert mit dem Namen „Die Band“ gehen.

Rainald Grebe ist ein Held, was soll man noch über den Mann noch schreiben? Über seine Hits „Brandenburg“, „Dreißigjährige Pärchen“ oder „Wissenschaft ist eine Meinung“? Über den Mann, der aufgrund der Krankheit Vaskulitis schon etliche Schlaganfälle erlitten hat und in der Reha das Sprechen wieder erlernen und am Rollator gehen lernen musste. Der trotzdem riesige Open-Air-Spektakel auf Berliner Bühnen wie im vergangenen Jahr auf der Waldbühne organisiert und Witze darüber macht, dass er jederzeit weg vom Fenster sein kann. Die daraus resultierende Unplanbarkeit der Zukunft lässt Grebe thematisch auch in den Programmtext zur neuen Tour „Das Foreveryoungkonzert“ einfließen: Er lässt die Uhr ticken, während der Text sowohl seine eigene Lebenssituation wiedergibt als auch den sozialen Druck benennt, dem die unterschiedlichen Generationen nur graduell unterschiedlich ausgesetzt sind. Und auch wenn Grebe ein Fakezitat der Apothekenumschau ans Ende des Textes stellt: Auf der Bühne ist er noch immer ein solcher Berserker, dass man manchmal wirklich Angst um ihn bekommt – wenn man die Zeit dazu hat. Denn was Rainald Grebe noch immer bis zum Exzess macht, ist das rauschhafte Präsentieren seiner Songs und sein damit verbundenes bedingungsloses Aufgehen in der Gemeinschaft mit dem Publikum.

Und doch ist das nicht alles. So sehr Grebe sich in vielen seiner Lieder die städtische grün-alternative Spießerszene satirisch vornimmt – der er selbst angehört –, so sehr positioniert sich der Kabarettist auch politisch, wie zuletzt in einer Textnummer zur verlogenen nationalen Identität der AfD, indem Grebe einfach die Jeans von Björn Höcke unter dem Aspekt der Globalisierung betrachtet. Grebes primären Beruf genau zu defnieren ist unmöglich. Wenn man seine biografische Selbstbeschreibung anschaut, sieht man sich mit dieser Meinung durch den Künstler selbst vollauf bestätigt.

 

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