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Teddy Thompson: Heartbreaker please

Teddy Thompson: Heartbreaker please
Teddy Thompson: Heartbreaker please (Foto: Chalky Sounds)

Anstatt uns mit einer Herzschmerz-Songwriter-Platte im Selbstmitleidstempo zu geißeln hat Teddy Thompson sich an den klassischen dreiminütigen Popsongs der 50er versucht.

Erst einmal danke, Teddy Thompson. Danke, dass „Heartbreaker please“ nicht die trauerkloßige Trennungsplatte geworden ist, die irgendwo ganz tief in jedem schlummert, generisches Maskulinum intendiert, der mal eine Akustik-Gitarre in den Händen gehalten hat. Die Story geht in etwa so: Richard- und Linda-Thompson-Spross Teddy hat während der Arbeit an den Songs, die einmal „Heartbreaker please“ werden sollten, eine Schauspielerin gedatet, und nun datet er sie nicht mehr.

Aber anstatt uns mit einer Herzschmerz-Songwriter-Platte im Selbstmitleidstempo zu geißeln hat Thompson sich an den klassischen dreiminütigen Popsongs der 50er versucht, wie sie zum Beispiel die Everly Brothers gespielt haben. Leider fällt Thompson hier und da aus dem Schema, denkt die Idee nicht ganz zu Ende und landet dann bei schmerzlich unoriginellem Middle-of-the-Road-Pop. Die Ballade „Brand new“ etwa ist gefährlich nah an Schwarz-Weiß-Musikvideos und Pulloverdepressionen. Aber ansonsten funktioniert dieser geupdatete Doo-Wop-Pop ganz gut; besser stets da, wo die Einflüsse der 50er mehr zum Tragen kommen. Und das bisschen Wehmut kann man jemandem auch nicht böse nehmen, der singt: „And the therapy is working/but I still feel mostly sad.“ jl

Heartbreaker please erscheint am 8. Mai via Chalky Sounds.

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