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TV-Tipp: Französisches Epos „Liebe Last Lust“

Liebe Last Lust
(Bild: Moune Jamet)

Der Porzellan-Erbe Jean möchte eigentlich nur seine Liebe mit Pauline ausleben. Doch das Leben gerät über Jahrzehnte immer wieder dazwischen. Unser Filmtipp

Frankreich am Anfang des 20. Jahrhunderts: Jean Barnery (Charles Berling) ist Spross einer schwerreichen Porzellan-Dynastie. Doch auf seine Art übt er sich in Rebellion: Er ist als Pastor in den Süden des Landes gezogen, wo er mit seiner Frau Nathalie (Isabelle Huppert) eine kleine Tochter hat. Doch die Ehe geht in die Brüche – auch, weil sich Jean in die junge Pauline (Emmanuelle Béart) verliebt hat. Er trennt sich von seiner Frau und flieht nach Paris. Eine Zeit lang leben Jean und Pauline unbeschwert ihre Liebe aus.

Doch immer wieder macht ihnen die Welt einen Strich durch die Rechnung. Zunächst stirbt Jeans Vater, und aus Verantwortungsbewusstsein kehrt er in den Schoß der Familie zurück und tritt sein Erbe als Porzellanfabrikant an. Dann kommen auch noch der Erste Weltkrieg und die darauf folgende Wirtschaftskrise, die immer wieder Keile zwischen Jean und Pauline treiben …

Mit „Liebe Last Lust“ hat Regisseur Olivier Assayas („Personal Shopper“) einen Roman von Jacques Chardonne adaptiert. Bei einer Länge von knapp drei Stunden ist sein Gesellschaftsporträt dezidiert als Epos angelegt, das an „Krieg und Frieden“ oder Marcel Proust gemahnt. Zugleich legt der Regisseur jedoch Wert darauf, jedes Pathos zu vermeiden, wobei ihm das Spiel der Darsteller:innen hilft.

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