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„The Look of Love – Das Geschäft mit dem Sex“ im ZDF

Still aus „The Look of Love – Das Geschäft mit dem Sex“: Paul Raymond (Steve Coogan, l.), seine Lebensgefährtin Amber (Tamsin Egerton) und Pauls Mitarbeiter Tony (Chris Addison) sitzen nebeneinander im Bett und trinken Champagner.
Still aus „The Look of Love – Das Geschäft mit dem Sex“: Paul Raymond (Steve Coogan, l.), seine Lebensgefährtin Amber (Tamsin Egerton) und Pauls Mitarbeiter Tony (Chris Addison) sitzen nebeneinander im Bett und trinken Champagner. (Bild: ZDF/Charlie Gray)

Die wahre Geschichte des Nachtclubbesitzers Paul Raymond, der mithilfe seiner Stripshows zum reichsten Mann Englands wurde.

Kein Wunder, dass „The Look of Love – das Geschäft mit dem Sex“ heute erst nach Mitternacht im ZDF läuft.Wollte man für dieses Biopic eine Freigabe ab sechs Jahren erwirken, es bliebe allenfalls ein Kurzfilm übrig. Kaum eine Szene, in der nicht gekokst wird, in der Paul Raymond (Steve Coogan) sich nicht mit einer oder mehreren Damen in Satinbettwäsche vergnügt oder Striptänzerinnen ihren blanken Busen präsentieren. Raymond ist eine authentische Figur: Im London der 50er-Jahren hatte er sich zunächst vom Nachtclubbesitzer zum Nacktrevue-Impressario und Männermagazinverleger hochgearbeitet.

Wenn Michaels Winterbottoms Filmbiografie endet, ist Raymond der reichste Mann Großbritanniens, doch glücklich ist er trotz seines hedonistischen Lebens keineswegs. Zwar müht sich Winterbottom, Raymonds als zwischenmenschlich fragwürdigen und somit tragischen Mann zu zeichnen, doch es überwiegt das Bild des Gewinnertyps. Und man vermisst in dieser detailverliebten Lebenserzählung einen Fokus. Zeit- und Sittengeschichte, Familien- und Männerdrama: „The Look of Love“ ist alles davon und deshalb ein bisschen beliebig. Unterhaltsam ist dieser präzise ausgestattete, atmosphärische Film allemal, auch dank des exquisit zusammengestellten Soundtracks.

Axel Schock

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