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TV-Tipp: Tobey Maguire, Jeff Bridges und Chris Cooper in „Seabiscuit“

Seabiscuit
(Foto: © Universal Studio / Dreamworks)

Mit einem so epischen wie persönlichen Film hat Regisseur Gary Ross einer amerikanischen Legende ein Denkmal gesetzt. Unser Filmtipp

Amerika zur Rezessionszeit: Autohersteller Howard (Jeff Bridges) verliert seinen Sohn und seinen Reichtum. Cowboy Tom (Chris Cooper) verliert seine Freiheit ans Auto. Jockey und Boxer Johnny Pollard (Tobey Maguire) verliert seine Familie an die Wirtschaftskrise.  Als sie aufeinandertreffen, macht alles Sinn. Howard kauft das beste Rennpferd, das Tom trainiert und Johnny reitet. Sie finden Seabiscuit, einen Hengst, der im selben Maße zu klein ist wie Johnny als Jockey zu groß. Doch das Pferd ist ein genau wie seine neuen Herren: vom Leben niedergerungen, aber nicht gewillt aufzugeben.

Sorgsam führt Gary Ross die drei Hauptfiguren ein, um aus ihren Verlusten und inneren Konflikten in der Folge federleicht ihre verschiedenen Motivationen und Entwicklungen zu gewinnen. Die Rezession dient dabei als Katalysator, dessen katastrophale Folgen die drei erst zusammenführt. Ross’ Film ist auch eine Rückbesinnung auf die Pionierzeit: Triumphe werden nicht mit dem Auto gefeiert. Das Pferd erobert wie im 19. Jahrhundert das Land und trägt auch jetzt wieder die Träume der Menschen im Vollgalopp über die braune Erde. Goldene Herbste und sattgrüne Frühlingstage lassen die Leinwand fasst explodieren, die Geigen schwelgen und doch kommt nie übermäßiges Pathos auf. Sicher fangen die Darsteller das Kitschpotenzial der Geschichte auf. Bridges und Maguire spielen dabei solide, ohne zu glänzen.

Es ist wieder Chris Cooper (Oscar für „Adaption“), der als altersweiser Pferdeflüsterer glänzt und sich immer mehr zu einem der wichtigsten Gesichter des US-Kinos entwickelt – mit einem einfachen traurigen „Yeah“ sorgt dieser melancholische Mann für feuchte Augen.  „Seabiscuit“ war nicht nur ein Pferd. Es war ein Symbol für ein Land, das am Boden lag und nach Helden dürstete, auch wenn sie vier Beine hatten und wieherten. Eine amerikanische Legende, aber auch eine archetypische Story vom niedergeschlagenen Underdog, der nichts zu verlieren hat und deswegen alles gewinnt. Ein großer, ein triumphaler Film.

„Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“ läuft um 20.15 bei ServusTV Deutschland.

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