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„Wild Republic“: Spannende Adventure-Serie in der Arte Mediathek

Die achtteilige Adventure-Serie „Wild Republic“, erzählt eine fesselnde Geschichte von acht straffälligen Jugendlichen, die an einem Resozialisierungsprogramm in der Wildnis der Alpen teilnehmen.

Die Serie Wild Republic (ab 26. 5. in der Arte-Mediathek, ab 27. 5. ARD-Mediathek) schickt eine Gruppe straffällig gewordener Jugendlicher für ein achtwöchiges Resozialisierungsprogramm in die Wildnis der Alpen: keine Handys, geschlafen wird im Zelt, und weit und breit keine Zivilisation. Doch die erlebnispädagogischen Versuche der Reiseleiterin Rebecca können weder die düstere Stimmung noch die sich anbahnende Katastrophe abwenden.

Der Achtteiler präsentiert ein fesselnd finsteres Setting, das mit Flashback-Sequenzen und Horrorästhetik die Geschichte der straffälligen Jugendlichen erzählt. Die Pilotfolge stellt Kim vor. Sie kommt aus prekären Verhältnissen, lebt im Plattenbau, arbeitet im Supermarkt und kümmert sich um ihren behinderten Bruder. Als sie den charmanten Attila kennenlernt, scheint sich ihr Leben schlagartig zu wenden. Er schenkt ihr eine Wohnung und macht ihr einen Antrag. Doch schnell wird klar, dass Attila dunkle Geheimnisse hütet und nicht der Sonnenschein ist, in den sich Kim verliebt hat. Kim stürzt ab, prostituiert sich für Attila und leistet Beihilfe zum Menschenhandel. Grund genug sich dem pädagogischen Naturtrip anzuschließen.

„Wild Republic“: Packendes soziales Experiment

Währenddessen sitzt der junge, adrette Buchautor und Gründer des Resozialisierungsprogramms in einer Talk-Show und erklärt, dass Strafen nur zu noch mehr Gewalt in der Welt führen würden. Wild Republic stellt hier die Kardinalfrage nach der Relation von Strafe und Gewalt, kommt jedoch gar nicht erst dazu, diese abschließend zu beantworten. Denn bereits kurz nach der Ankunft in den Alpen macht sich eine feindselige Stimmung unter den Jugendlichen breit. Erste Mobbereien, eine handfeste Auseinandersetzung in der Gruppe, und dann auch noch eine Leiche: Kein Resozialisierungsprogramm könnte sich von diesem Moment an noch behaupten.

Die Pilotfolge von Wild Republic macht vieles richtig. Eine stringente Erzählstruktur mit klugen Rück- und Überblenden erzeugt eine dichte Atmosphäre, die zum Weiterschauen einlädt, und ganz unaufgeregt projiziert die Serie das gesellschaftliche Miteinander mit all seinen Konflikten, Exzessen, aber auch liebenswerten Momenten auf die Jugendgruppe. All dies macht den hier und da holprigen Jugend-Sprech und die überstilisierten Stereotypen vergessen. Wild Republic ist eine packende Fiktion eines sozialen Experiments, das uns zeigt, wie sensibel und zerbrechlich Gruppen und Gesellschaften sein können, wenn destruktive Dynamiken die Oberhand gewinnen. (fe)

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