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„Sittes Welt – Willi Sitte: Die Retrospektive“ im Kunstmuseum Moritzburg

Kunstmuseum Moritzburg: Willi Sitte: Die Retrospektive
Willi Sitte: Selbstbildnis, 1968, Öl auf Karton, 58 x 67 cm, Leihgabe aus Privatbesitz, Foto: Lepkowski Studios © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Der bekannteste und umstrittenste Künstler der DDR erfährt seine erste Retrospektive seit der Wende, in Halle (Saale).

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale) zeigt vom 3. Oktober bis 9. Januar 2022 die erste (!) Retrospektive von Willi Sitte, des „exponiertesten Repräsentanten des offiziellen Kunst- und Kultursystems der DDR“ im wiedervereinigten Deutschland.

Willi Sitte: Der Mann und das Werk sind zu trennen

Da Willi Sitte nicht nur Künstler, sondern auch Kulturpolitiker in der DDR war, trat seine Kunst immer hinter die Politik zurück. 2001 scheiterte eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, weil man Sittes Wirken als Funktionär noch näher untersuchen wollte. Wie soll man aber einen politisch wirkenden Künstler verstehen, wenn man sich seinem künstlerischem Werk verschließt? Das Kunstmuseum Moritzburg Museum in Halle (Saale) selber ist der Meinung, der ideale Ort für diese Retrospektive zu sein: „Es gibt keinen prädestinierteren Ort als das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) für diese Ausstellung! Zum einen hat Willi Sitte den größten Teil seines Lebens in der Saalestadt verbracht, zum anderen beweist das Museum mit seiner 2017/18 neu eingerichteten Sammlungspräsentation „Wege der Moderne. Kunst in Deutschland im 20. Jahrhundert“, wie man mit einer sachlich-objektiven Präsentation erfolgreich zur Auseinandersetzung mit der Kunst in der DDR beitragen kann.“

Die Ausstellung versteht sich laut Museum Moritzburg als Teil der Aufarbeitung des Kunst- und Kultursystems in der DDR. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der als Staatskunst benannten Kunst Willi Sittes. „Anhand repräsentativer Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland wird Sittes Entwicklung im Sinne des Sozialistischen Realismus wie auch im Widerspruch zu diesem sichtbar. Die Basis der ausgestellten Werke bilden der repräsentative eigene Sammlungsbestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), Arbeiten aus dem Nachlass des Künstlers sowie bedeutende Leihgaben aus der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und dem Museum der bildenden Künste in Leipzig.“

Hier gibt es einen virtuellen Rundgang durch „Die Kunst in der SBZ/DDR zwischen 1945 und 1990“ mit Werken von Willi Sitte.

„Sittes Welt – Willi Sitte: Die Retrospektive“ sollte für alle Kunstinteressierten eine Reise wert sein.

Ein Ausstellungsprojekt des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) in Verbindung mit dem Institut für Kulturstudien, Dresden.

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