„100Angst“: Bazzazian kündigt erstes Solo-Produzentenalbum an
Er hat Deutschraps Sound in den letzten 20 Jahren maßgeblich geprägt. Jetzt kündigt Produzent Bazzazian sein erstes Soloalbum „100Angst“ an.
Wenn Ben Bazzazian in den Songcredits aufgeführt ist, dann konnte man sich seit den frühen 2000ern sicher sein, dass das gleich Gehörte einen Unterbau haben wird, der knallt. Der Kölner Produzent hat den Sound des deutschen Hip-Hop maßgeblich mitbeeinflusst und dabei Ära um Ära mitgestaltet. Angefangen bei Azad und seiner „Faust des Nordwestens“ hat sich Bazzazian über die Jahre einen immer größeren Kreis an Deutschrapartists wie Apsilon, Tarek K.I.Z oder Schmyt aufgebaut, die auf seinen Trademark-Sound mit Distortion, lauten Drums und Mellotron schwören. Endgültig in die oberste Riege der deutschen Produzentenliga hat ihn aber seine Arbeit mit Haftbefehl gebracht. Ohne Bazzazian kein „Russisch Roulette“, ohne Bazzazian kein „RADW“ oder „069“ – und das hätte den deutschen Rap nicht dorthin gebracht, wo er heutzutage ist.
Was in seiner beinahe 20-Jährigen Karriere aber bisher noch gefehlt hat, ist ein eigenes Album. Das ändert sich jetzt am 18. Oktober, denn Bazzazian hat in den letzten drei Jahren an seinem ersten eigenen Produceralbum gefeilt und dabei 14 Tracks entstehen lassen, die nun sein Solodebüt ergeben. „100Angst“ hat er es betitelt, handeln soll es vor allem von Schmerz und dem Mut, diesen zu besiegen. Die erste Single ist bereits erschienen, hört auf den Namen „Die Anderen“ und zeigt bereits jetzt, welche Zusammenarbeiten ein Produzent mit derartigen Verbindungen erschaffen kann. Die Senkrechtstarter von Blumengarten treffen auf einem drückenden Synthie-Instrumental auf Trettmann, der mit seinem 16er einer verlorenen Beziehung nachtrauert.
Wen holt sich der gut vernetzte Produzent auf sein Debüt?
Bei einem Blick auf die Website von Bazzazian lassen sich weitere Namen erhaschen, die auf dem kommenden Album vertreten sein werden. Gleich zweimal fällt der Name Schmyt, ein anderes Mal lässt sich ein Feature von Apsilon mit Haftbefehl-Protegé Soufian erkennen. Weitere Namen sind reine Spekulation, doch (mindestens) ein Feature von Haftbefehl scheint unumgänglich, genauso wie Casper oder Tarek durchaus Sinn ergeben würden. Doch schon die Hinzunahme von Blumengarten auf dem ersten Track deutet darauf hin, dass dieses Produzentenalbum noch einige Überraschungen zu bieten haben könnte.
Hört euch „Die Anderen“ (feat. Blumengarten & Trettmann) hier an: