Anzeige
2 Cellos zelebrieren das Ende ihrer Erfolgsgeschichte mit „Dedicated“
Die kroatisch-slowenischen Cello-Rocker führen eine On-off-Beziehung. Doch könnte mit 2 Cellos nach „Dedicated“ Schluss sein. Aber wie lange?
Mit ihrem Konzept, Klassiker aus der Welt des Rock und Pop auf Cellos vorzuführen, sind Stjepan Hauser und Luka Ŝulic wahnsinnig erfolgreich. Und doch haben sie vor, 2 Cellos mit „Dedicated“ zu beenden. Wir haben mit den beiden Musikern über die Entscheidung gesprochen, ihr Erfolgsprojekt auf Eis zu legen. Nur so viel sei verraten: Ein bisschen Hoffnung gibt es für Fans der beiden doch noch.
Stjepan, du liegst gerade in einem Hotelbett an der Amalfi-Küste. Luka, du sitzt im Auto und warst in deiner Heimatstadt Maribor gerade einkaufen. Wann habt ihr euch eigentlich das letzte Mal persönlich getroffen?
Stjepan Hauser: Im Juli, bei einer TV-Show in Italien. Wir sehen uns nur, wenn wir müssen. (lacht) Wahrscheinlich ist das das Geheimnis jeder langen Beziehung. Ich müsste eine Frau kennenlernen, die ich einmal im Jahr sehe – und es würde für immer halten.
Luka, du bist innerhalb von drei Jahren drei Mal Vater geworden. Vermutlich hast du deine Gattin etwas häufiger gesehen als einmal jährlich?
Luka Ŝulic: Jeden Tag! Es war Corona, was hätten wir sonst machen können? Ich bin einfach die ganze Zeit zu Hause gewesen. Und meine Frau auch.
Ihr habt die vergangenen ein, zwei Jahre mit Soloaktivitäten verbracht und verkündet nun mit dem Album „Dedicated“ und der für 2022 geplanten Tour gleichzeitig euer Comeback und euren Abschied. Warum ist nach zehn erfolgreichen Jahren Feierabend für 2 Cellos?
Ŝulic: Alles im Leben hat seine Zeit. Ich habe gemischte Gefühle, was das Aufhören angeht. Wir haben so viel zusammen erlebt, und wenn es dann bald vorbei ist, wird uns sicher sehr nostalgisch zumute sein. Aber auf uns warten noch viele weitere Herausforderungen da draußen. Außerdem leben wir komplett unterschiedliche Leben. Wir sind nicht mehr die jungen Studenten vom Anfang unserer Karriere.
Es ist ja ein Phänomen, dass euer Konzept, mit 2 Cellos internationale Pop- und Rock-Hits zu covern, so dermaßen eingeschlagen hat.
Hauser: Wir haben auf der ganzen Welt die Arenen mit unseren Cellos gefüllt. Viele haben so etwas für undenkbar gehalten. Es war wie im Film.
Musstet ihr euch als klassisch ausgebildete Cellisten zunächst an den wilden Rock’n’Roll gewöhnen?
Hauser: (lacht) Dafür habe ich nicht lange gebraucht.
Ŝulic: Die Leute denken, wenn wir mit unseren Cellos „Highway To Hell“ oder „Smooth Criminal“ vor 10.000 Leuten am Abend spielen, sei das ganze Leben eine einzige krasse Party. Von wegen! Es ist wirklich unfassbar harte Arbeit. Dass wir an Konservatorien ausgebildet worden sind und uns Disziplin nie fremd gewesen ist, hat uns von Beginn an sehr geholfen.
Auf „Dedicated“ spielt ihr euch wieder quer durch den Garten, von „Bad Guy“ bis „Livin’ on a Prayer“ ist die Bandbreite riesig.
Hauser: Wir wollen immer die Balance halten zwischen neuen Stücken und alten Hits. Am meisten Spaß machen uns die Rocksongs – aber sie sind auch am schwersten zu spielen. Bei „Sweet Child o’ mine“ zum Beispiel müssen wir mit zwei Cellos eine ganze Band ersetzen.
Was ist für euch das Besondere am Cello?
Ŝulic: Du kannst sowohl hohe als auch tiefe Töne spielen. Zudem ist es schwer zu lernen. Auf der Gitarre bekommst du mit Youtube und ein bisschen Übung locker „Stairway to Heaven“ hin, aber bis du dem Cello angenehme Töne entlockst, musst du jahrelang warten. Doch vor allem: Das Cello ist ein wunderbar sinnliches Instrument. Du spürst es sehr unmittelbar, wenn du es zwischen deinen Beinen hältst. Hauser und ich empfinden Liebe für das Cello.
Und wann kommt das Comeback?
Hauser: Wir orientieren uns in dieser Frage an Abba.