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5 Dinge, die in der Stadt günstiger sind als auf dem Land

Das Häuschen im Grünen, viel Ruhe und Entspannung und dazu noch günstig wohnen können. Das klingt nach perfektem Landleben. Aber - ist es wirklich günstiger auf dem Land zu leben als in der Stadt?

Wir haben beides miteinander verglichen und uns angesehen, wo Landleute tiefer in die Tasche greifen müssen als Mitbürgern, die in der Stadt ihr Leben genießen.

Einkaufen

Wer jetzt glaubt, dass Menschen, die auf dem Land leben grundsätzlich Lebensmittel, Hygieneartikel und weitere Ware des täglichen Bedarfs günstiger beziehen können, der irrt sich gewaltig. Natürlich besteht häufiger die Möglichkeit frische Waren wie Obst oder Gemüse beim Bauernhof ums Eck einzukaufen, aber meist zu höheren Preisen als in den gängigen Supermärkten und Discountern. Auch Landleuten bleibt nichts anderes übrig, als diese entsprechend auszusuchen und dort einzukaufen.

Beim Einkauf liegt der Kostenvorteil für das Stadtleben ganz klar auf der Hand. Da in den meisten ländlichen Gegenden kein Supermarkt vorhanden ist, wird ein Auto benötigt, um den Einkauf zu erledigen. Die Kosten für Benzin und Auto fallen in der Stadt meistens weg, da die Dichte an Supermärkten und Discountern wesentlich höher ist als auf dem Land.

Lieferdienste

Müde nach Feierabend nach Hause kommen und dann noch für die Familie kochen? Viel besser ist es doch, einen Lieferdienst anzurufen und den Abend mit Pizza, Sushi oder einer anderen Leckerei ausklingen zu lassen. In der Stadt stellt das kein Problem dar. Lieferdienste stehen in fast jedem Stadtteil zur Verfügung. Anders ist es auf dem Land. Ist ein passender Lieferdienst gefunden, kann dieser schon einmal 20 – 30 km vom eigenen Wohnort entfernt sein. Es dauert also nicht nur länger, bis das Essen, meist lauwarm, angekommen ist, sondern es ist auch teurer als Lieferungen in der Stadt.

Mindestbestellwerte von rund 30 Euro pro Bestellung sind auf dem Land nicht selten anzutreffen. Wer unter diesem bleibt und trotzdem bestellt, muss den Mindestbestellwert berappen, damit sich der Lieferdienst überhaupt auf den Weg macht. Auch Liefergebühren sind keine Seltenheit und können anstelle der Mindestbestellwerte erhoben werden. Diese können auch auf dem Land dank Gutscheinen und Rabattcodes jedoch häufig vermieden werden.

Strom

Vor gut einem Jahr zeigten Berichte auf, dass selbst der Strom auf dem Land teurer sein soll als in der Stadt. Ein Vergleichsportal errechnete, dass Strom auf dem Land um rund 2 % teurer ist als in der Stadt. Zum Beispiel zahlen Haushalte in ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins knapp 80 Euro mehr Strom pro Jahr als städtische Haushalte. Grund dafür seien die Nutzungsentgelte der Netzbetreiber. In weniger stark besiedelten Gebieten fällt die Verteilung der Gebühren pro Haushalt höher aus als in dicht besiedelten Gegenden.

Arbeitsweg

Wer auf dem Land lebt, kann seinen Feierabend auch genießen. Das könnte sich angesichts der Benzinpreise bald zu einem Vorurteil entwickeln. Abgesehen davon, dass Pendler für ihren Arbeitsweg einen hohen Zeitaufwand in Kauf nehmen, sind auch die Kosten dafür wesentlich höher als in der Stadt. In Städten wird der Arbeitsweg häufig mit günstigen öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß bewältigt. Wer auf dem Land lebt benötigt im Regelfall ein Auto, um den Arbeitsplatz oder die nächstgelegene Haltestelle zu erreichen. Die dafür kalkulierten Kosten tilgen den Vorteil der Miet- oder Immobilienkosten erheblich. Ganz zu schweigen von teurer Lebenszeit, die auf deutschen Autobahnen oder Zügen des Regionalverkehrs verbracht werden muss.

Mobilität

Nicht nur der Weg zur Arbeit ist teuer, wenn man auf dem Land lebt. Mobilität ist einer der teuersten Punkte überhaupt im Vergleich zum Stadtleben. Egal, was Menschen auf dem Land erledigen müssen oder tun möchten, immer muss die Mobilität kalkuliert werden. Ob Arztbesuche, Einkäufe oder Freizeitaktivitäten. Während in der Stadt lebende Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arztbesuch erledigen können, muss die Anreise dorthin auf dem Land einkalkuliert werden. Ärzte befinden sich meistens in der nächsten größeren Stadt, genauso wie Freizeitaktivitäten. Ist die Infrastruktur tatsächlich schon so weit, dass ein Bus oder gar eine Regionalbahn zur Verfügung steht, ist dieses Angebot in den meisten Fällen doppelt so teuer wie der innerstädtische Nahverkehr.

Fazit: lohnt sich Landleben heute noch?

Diese Frage können wir abschließend nicht beantworten. Wir können nur sagen, “es kommt darauf an!”. Wer sich völlig rational bewusst macht, dass Landleben nicht günstiger ist als das Leben in der Stadt, kommt sicher mit den höheren Kosten für Mobilität und Co. und auch mit einem erhöhten Zeitaufwand gut zurecht. Die Beweggründe für ein Leben auf dem Land sollten nicht aus der Motivation heraus entstehen, Kosten einzusparen. Wir sind uns sicher, dass es nicht nur den einen richtigen Ort zum Leben gibt, denn in jedem von uns steckt ein wenig Land und ein wenig urbanes Stadtleben.

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