Acht Eimer Hühnerherzen: „Album“
Acht Eimer Hühnerherzen juckeln zwar vor allem geradeaus vor sich hin, doch Sängerin Apocalypse Vega setzt charmante textliche Widerhaken.
Ein Album wie eine S-Bahnfahrt: Der „Nylonpunk“ des Berliner Trios Acht Eimer Hühnerherzen juckelt scheinbar einfach geradeaus vor sich hin, doch Sängerin Apocalypse Vega setzt mit schöner Regelmäßigkeit charmante textliche Widerhaken.
Die sind in dieser schiefen Metapher das Schöne, das man beim Blick aus dem Fenster erst sieht, wenn die Bahn gerade schon wieder dran vorbeigefahren ist: „Ich hab’ ADHXL, depressive Symmetrie, histrionische Konflikte und virale Synkrasie/Intrahente Dysmorphophobie, konkubinale Eruption, transportable Aggression, so magdoforme Konzeption“ („Polenböller“) oder aber „Schlafen, trinken, schwitzen, kopulieren/Und die Jacke mit dem Schlüssel drin verlieren/Laufen, kaufen, haufen, konsumieren/Die Bedürfnis-Rhizomatik exerzieren“ („Kozmic Schlüsseldienst“).
Das nimmt einen dann doch für jene Schlaumeierei ein, die Menschen dazu verleitet, ihre Band „Acht Eimer Hühnerherzen“, ihr angestammtes Genre „Nylonpunk“ oder, ja, ihr Album „Album“ zu nennen. Nicht, dass man sich allzu viel Kritik diesbezüglich erlauben könnte, wenn man ein Album mit einer S-Bahnfahrt vergleicht. jl
„Album“ erscheint am 27. März via Destiny Records.