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Gib Gas, ich will Spaß!

Alexandra Maria Lara in „Asphalt Burning“
Alexandra Maria Lara (mitte) in „Asphalt Burning“ (Foto: Netflix)

Alexandra Maria Lara als lesbische Rennwagenfahrerin neben ganz vielen Norwegern in einem wilden Bleifuß-Spektakel? Passt nicht. Passt doch, korrigiert uns der deutsche Filmstar.

Alexandra Maria Lara, ich gebe zu, dass ich Sie in so einer Rolle wie in Asphalt Burning nicht erwartet hätte: eine Rennfahrerin, die der Hauptfigur die Freundin ausspannen will, bei einem wilden Auto-Wettrennen. Habe ich ein am Ende zu eng gezogenes Bild Ihrer künstlerischen Fähigkeiten?

Ich antworte mal mit einem Filmtipp: Wenn sie Lust haben, sollten Sie sich unbedingt „Robbi, Tobbi und das Fliwatüüt“ von 2016 anschauen. Die Rolle der Sharon Schalldämpfer, an der Seite meines Mannes, der Brad Blutbad gespielt hat, gehört diesbezüglich zu meinen absoluten Favoriten.

Sie hatten jedenfalls augenscheinlich viel Spaß. Wodurch zeichnet sich die Autofahrerin Alexandra Maria Lara aus?

Obwohl ich in meinen Filmen schon viele spektakuläre Autoszenen drehen durfte, halte ich mich privat gerne an die Verkehrsregeln und mag es eher ruhiger am Steuer.

Sind PS-Protzer und quietschende Reifen in Zeiten von Elektromobilität und Klimawandel eigentlich noch zeitgemäß?

Für mich ist das eine eine Sportart mit langer Tradition und das andere eine grundsätzliche Lebenshaltung, die absolut notwendig ist, um im Alltag den größtmöglichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Das ist ihr erster Netflix-Film. Ist Ihr Streaming-Aufkommen dieses Jahr höher als sonst, auch jetzt im Lockdown?

Ehrlich gesagt habe ich in diesem Jahr vor allen Dingen deutlich mehr gelesen, was ich sehr genossen habe.

Was sind Ihre Lieblingsserien? Oder sind Sie gar keine Bingewatcherin?

Doch, ich habe durchaus Lieblingsserien. Im Moment bingewatchen wir uns mit größtem Vergnügen durch die englische Serie „Peaky Blinders“.

Muss es frei nach dem Hit der späten 70er „Video killed the Radiostar“ bald heißen: Streamingdienst killed the Moviestar?

Ich glaube fest daran, dass Kino und das Erlebnis, einen Film auf der großen Leinwand zu sehen, für sich steht und immer Bestand haben wird. Ich begreife Streamingdienste eher als eine Ergänzung: Entertainmentprogramm selbst wählen und gestalten zu können.

Was wünschen Sie dem Kino als hart getroffener Kunstform?

Auch wenn ich es schmerzlich vermisse ins Kino oder Theater zu gehen, bleibe ich zuversichtlich, dass wir alle gemeinsam diese schwierige Zeit überstehen werden. In diesem Sinne wünsche ich allen in erster Linie Gesundheit, aber auch starke Nerven und Durchhaltevermögen.

Interview: Volker Sievert

„Asphalt Burning“ gibt es jetzt bei Netflix.

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