Alexandra Neldel
Alexandra, glaubst Du an Liebe auf den ersten Blick?
Ja, zumindest an Sympathie auf den ersten Blick. Das auf jeden Fall. Dann will man denjenigen näher kennenlernen. Man merkt einfach schon in den ersten Gesprächen, ob es Sinn hat, sich näher zu kommen und mehr zu reden. Oder es einfach bleiben zu lassen.
Wie aufgeregt bist Du, wenn Du einen Mann sympathisch findest?
Ich werde ganz, ganz schnell nervös. Ich quatsche dann ganz viel – aber auch ganz viel Blödsinn. Oder ich sage gar nichts. Entweder das eine oder das andere. Das Mittelding, dass du ganz normal mit jemandem reden kannst, das gibt es bei mir nicht.
Hast Du einen Weg gefunden, wie Du da herauskommst?
Immer man selbst sein. Dann ist der andere auch er selbst und alles ist in Ordnung. So lernt man sich genau richtig kennen, ohne dass man sich verstellt.
Wie sähe für Dich der perfekte Heiratsantrag aus?
Das kommt auf die Situation an. So etwas ist auch dann, wenn es ganz spontan ist, wunderschön. Ich fände auch ein Gelöbnis, das man sich gibt, ganz wundervoll. Man muss gar nicht heiraten, sondern man steckt sich und dem Partner einen Ring an. Dann spricht man einfach aus, was man gerade im Herzen trägt, was man über den anderen denkt, was man ihm wünscht und was man sich von dieser Beziehung erhofft. So etwas finde ich einfach wahnsinnig romantisch – ob das jetzt neben der Autobahn oder auf einem Stein am Meer passiert, ist eigentlich egal. Wenn es der Richtige ist!
Warum sind Liebe und Sex so allgegenwärtige Themen?
Weil die meisten Menschen wahrscheinlich keine Lust haben, sich über Politik zu unterhalten. Und in Liebesdingen kennen sie sich aus, weil das jeder erlebt hat. Genauso ist es mit Sexdingen. Und deswegen redet man darüber. Und weil man so wahrscheinlich sehr viel über den anderen Menschen erfährt – oder auch nicht, die meisten lügen dann ja sowieso.
Mit wem würdest Du gerne eine Liebesszene drehen?
Oh Gott, mit niemandem! Liebesszenen finde ich ganz schrecklich. Ich mag es deshalb auch am Liebsten, diese Szenen gleich am Anfang eines Filmes zu machen. Dann kennst du deinen Partner noch nicht, dann ist alles noch unverfänglich. Besser, als wenn du schon drei Monate mit ihm gedreht hast und jede Macke kennst. Liebesszenen sind nie toll! Die sind immer ganz peinlich und total unangenehm und ganz, ganz komisch.
Frauen planen gerne, zum Beispiel Dates. Machst Du das auch?
Natürlich, aber so ein Kopfkino habe ich mir irgendwie auch abgewöhnt. Denn sonst bist du ganz enttäuscht, wenn es nicht so kommt. Lieber alles ganz spontan, so sind die kleinsten Momente die schönsten. Und dann ist es total egal, ob du bei einem teuren Franzosen sitzt oder beim Chinesen um die Ecke – wenn es einfach der Richtige ist und du dich unterhalten kannst. Manchmal ist es auch total romantisch, mit der Bierflasche irgendwo im Park zu sitzen und einfach zu reden.
Hast Du einen Tipp, wie man Liebeskummer bekämpft?
Ha, das wurde ich schon ganz oft gefragt. Der Tipp ist: Heulen, viele Taschentücher im Haus haben, ganz viel Schokolade, Telefon griffbereit und einfach mit den besten Freunden reden. Man kann nämlich gar nichts machen. Man muss jeden voll quatschen, und wenn der eine das nicht mehr hören kann: den nächsten anrufen.
Interview: Juliane Rusche