„Alice & Jack“: Harry und Sally in destruktiv

Andrea Riseborough und Domhnall Gleeson spielen in „Alice & Jack“ ein Paar, das in destruktiver On-off-Beziehung legt – positiv ausgedrückt. Jetzt bei ZDFneo und in der ZDF-Mediathek.
Das Liebesdrama „Alice & Jack“, das jetzt bei ZDFneo läuft und in der ZDF-Mediathek gestreamt werden kann, erinnert an „Zwei an einem Tag“ auf Netflix und an den Klassiker „Harry und Sally“. Allerdings ist die Serie im Gegensatz vor allem zu „Harry und Sally“ von einem äußerst destruktiven Charakter dominiert: dem von Alice, gespielt von Andrea Riseborough („Die Fotografin“, „The Regime“). Gleichwohl sehen wir über 15 Jahre eine On-off-Beziehung der beiden.
Durch eine Dating-App im Jahr 2007 kommen Alice und Jack (Domhnall Gleeson, „Run“, „The Patient“) zu ersten Mal zusammen und landen auch gleich im Bett. Das Datinggespräch im Pub wurde ausschließlich von Alice bestimmt, die keine der wenigen dazwischengeschobenen Fragen von Jack beantwortete, jetzt weckt sie den schlafenden Lover und wirft in kurzerhand mitten in der Nacht aus ihrem luxuriösen Appartment. Auch soll er sie auf keinen Fall noch einmal anrufen. Als sie sich dann doch noch ein zweites Mal treffen, gibt sie zu, dass sie bisher in ihrem Leben noch die einen Mann zwei Mal getroffen hat, er also der erste ist. Der finnische Regisseur Juho Kuosmanen („Abteil Nr. 6“) hat „Alice & Jack“ gedreht, das Drehbuch stammt von Victor Levin („Verrückt nach dir“, „Destination Wedding“). Die Serie wird dadurch vorangetrieben, dass Alice abtaucht, dann wieder zurückkommt, Jack erneut anmacht, dann wieder zurückstößt. Irgendwann wird auch erklärt, wie Alice so wurde, dass sie Nähe nicht länger ertragen kann, emotional näherbringen kann die von der im Grunde sehr guten Schauspielerin Andrea Riseborough gespielte Alice einem das nicht. Auch nicht, dass Jack immer wieder auf sie eingeht, um dann erneut von ihr verlassen zu werden. Das geht so weit, dass er später schon mit Lynn (Aisling Bea) verheiratet ist und eine Tochter mit ihr hat, die Ehe zerstört, weil er Lynn in Bezug auf Alice anlügt und nicht zugibt, noch immer in diese verliebt zu sein. Lynn trennt sich deshalb von ihm. So geht die Serie weiter, von der zweieinhalb der sechs Folgen gesichtet wurden. Fazit: Der Plot ist psychologisch unglaubwürdig, obwohl die Akteure ihre Rolle gut spielen im Rahmen dieser Möglichkeiten gut spielen.