Zum Inhalt springen

„Alles gelogen“ im ZDF: Bastian Pastewka lügt wie Trump

Alles gelogen ZDF
Eine monströse Lüge hat für das Leben von Hajo Siewers (Bastian Pastewka) unerwartete Folgen. ( ZDF/Stephan Rabold / [M] Oscar Jacobson,)

In der Komödie „Alles gelogen“ redet sich Bastian Pastewka als notorischer Flunkerer um Kopf und Kragen - und ist sogar ein wenig wie Stromberg!

Heute im ZDF und auch in der ZDF-Mediathek verfügbar: „Alles gelogen“ mit Comedy-Star Bastian Pastewka als Autoverkäufer, der sich mit einer monströsen Lüge in Teufels Küche bringt, ganz zu unserem Vergnügen.

Schon in seiner Paraderolle in der Sitcom „Pastewka“ bewies der ehemalige „Wochenshow“-Comedian, wie perfekt er den urbanen Spießer und Nerd verkörpern kann, der immer mehr verspricht, als er halten kann, der sich aus allen Schwierigkeiten rausredet, was zu noch mehr Schwierigkeiten führt, und der zielsicher wie ein Profi in jedes Fettnäpchen tritt. Für seine Rolle als Autoverkäufer Hajo Siewers fügt Pastewka nun noch eine gehörige Portion von dem hinzu, womit Christoph Maria Herbst seinen Bernd Stromberg so unvergesslich machte: Großmäuligkeit und Lügen, bis sich die Balken biegen, um ja nie etwas zugeben zu müssen und als Windbeutel aufzufliegen. Kein Wunder – das Drehbuch zu „Alles gelogen“ stammt von „Stromberg“-Autor Ralf Husmann. Fremdscham ist hier wie dort, bei „Pastewka“ und „Stromberg“, eine Hauptzutat, und auch in „Alles gelogen“ ist der Cringe-Faktor ziemlich hoch.

„Alles gelogen“: eine Lüge der Kategorie „Godzilla“

Denn Hajo hat täglich einen höheren Lügen-Count als Donald Trump und bringt seine Teeniesohn Marvin (Arthur Gropp) mit an Stolz grenzender Chuzpe bei, dass man sich mit glaubhafter Schwindelei aus allem herauswinden kann. Darunter leidet vor allem Hajos Frau Vera (Katrin Wichmann). Woraus sich Hajo dann nicht herauswinden kann, ist, dass Chefin Kirstin (Pina Kühr) dem Papierkramverweigerer, Dauerzuspätkommer und Kundenrabattverteiler eine allerletzte Chance im Autohaus gibt – sonst war es das für ihn. Kollegin Birgit (Lina Beckmann, gerade zur Schauspielerin des Jahres gekürt) fühlt mit Hajo, der kann sich aber nur selber helfen. Seine letzte Chance lässt der Dampfplauderer und Oberschwätzer aber natürlich sausen, denn als Marvin wegen Computerdiebstahls in der Schule drankommt und Hajo und Vera morgens früh bei der Schuldirektorin antanzen müssen, kommt Hajo prompt wieder zu spät zur Arbeit. Um der drohenden Entlassung zu entgehen, greift er zu einer Lüge der Kategorie „Godzilla“: Er behauptet, er sei zu spät, weil, weil Vera … tot sei. Selber entsetzt über diese Worte, kann Hajo nun nicht mehr zurück.

Das bringt ihn in das Schlamassel des Jahrhunderts, das von einer absurden Volte zur nächsten voranschreitet. Denn auch Birgit und sein Kollege Alexander (Holger Stockhaus), der Mann von Hajos Chefin Kirstin, offenbaren so einige abgründige Lebenslügen, die selbst Dummschwätzer Hajo sprachlos machen. Zum einen, weil unweigerlich darin verstrickt wird, zum anderen, weil er dadurch nicht dazu kommt, seinen eigenen Bockmist einzugestehen. Und so geht es in dieser Komödie der Irrungen und Wirrungen auf der Achterbahn des schönen Scheins weiter abwärts in die Abgründe der bürgerlichen Welt …

Vera jedoch eröffnet das Alles ganz neue Möglichkeiten. Denn wenn sie jetzt tot ist, kann sie doch auch ein ganz anders Leben führen, eins ohne den verantwortungslosen Hajo, eins, das sie schon immer führen wollte. Und Hajo? Der muss nicht nur seine Godzilla-Lüge aufklären, sondern Vera auf mehr als einer Ebene wieder zum Leben erwecken, will er seine Ehe retten …

Beitrag teilen: