Am Strand
Eine Ian-McEwan-Verfilmung der Spitzenklasse: Saoirse Ronan („Lady Bird“) erlebt in „Am Strand“ eine Hochzeitsnacht voller Scham und Unerfahrenheit.
England, 1962. Der aus proletarischen Verhältnissen stammende Edward (Billy Howle) und die bürgerliche Florence (Saoirse Ronan) sind in die Flitterwochen nach Dorset gefahren. Das Abendessen, der Spaziergang am Strand: In allem täuschen beide unbeholfen darüber hinweg, dass sie sexuell unerfahren sind und auf unterschiedliche Weise unsicher; Edward voller Erwartung, Florence mehr als zurückhaltend. Dominic Cook hat Ian McEwans gleichnamigen Roman über eine Liebe vor der sexuellen Revolution vorwiegend als Kammerspiel inszeniert. Die Enge des Hotelzimmers kontrastiert zwar mit der Weite des Strands, doch beides hilft dem hilflosen Paar nicht, zueinanderzufinden. Dabei harmonieren sie auf die liebevollste Weise, wie viele Rückblenden ganz intensiv zeigen. Dennoch kommt es zur Trennung noch in der Hochzeitsnacht. Auf mehreren Zeitebenen spielend, steuert der Film ganz langsam auf seinen Höhepunkt zu. Dann lässt Cook jagt Cook das Geschehen durch den Handlungsbeschleuniger und wechselt zur linearen Erzählweise. Das von McEwan im Drehbuch neu geschriebene Ende ist dann eine Konzession ans Kinopublikum. jw
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