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Amanda Palmer: The Art of Asking

Könnten Sie mir bitte … ? Darf ich vielleicht … ? Wer bettelt schon gern andere an, wenn man auf Biegen und Brechen auch alleine ans Ziel kommt? Mit der weit verbreiteten Angst davor, um Hilfe bitten zu müssen, räumt die New Yorker Musikerin Amanda Palmer auf. Ihr Ratgeber „The Art of Asking: Wie ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und lernte, mir helfen zu lassen“ bündelt autobiografische Anekdoten und bemerkenswert ehrliche Geständnisse zu einem Statement gegen die aufgezwungene Hundertprozentigkeit und das Streben nach Perfektion. Warum also nicht einfach mal in aller Öffentlichkeit nach einem Tampon fragen? Und warum nicht ganz offen zugeben, dass man keine Finanziers für das nächste Album hat, und via Crowdfunding um die Unterstützung der Fans bitten? Bei Palmer hat’s jedenfalls funktioniert – also beides: Sie bekam ihren Tampon, und sie konnte ihre Platte mit 1,2 Millionen Dollar Spenden finanzieren. Überraschend an dem Ratgeber ist, wie skandalfrei und unprovokant es im Kopf der 39-jährigen Sängerin zuzugehen scheint. Immerhin ist Palmer, Frontfrau der Punk-Cabaret-Band The Dresden Dolls, auch bekannt für ihre Auftritte, bei denen sie sich nackt vom Publikum bemalen lässt – als Vertrauensbeweis, wie sie im Buch erklärt. Dieser Beweis scheint sich im wahrsten Sinne des Wortes auszuzahlen. Genauso wie das Buch, das dem ein oder anderen Leser helfen dürfte, sich helfen zu lassen. Übrigens: Bitten durfte auch der britische Fantasyautor Neil Gaiman, der um Palmers Hand anhielt und die Sängerin 2011 heiratete.

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