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Annelie Wendeberg: Teufelsgrinsen

Dieses Buch ist erstaunlich. Nicht so sehr, weil der historische Krimi um Dr. Anna Kronberg, die sich – um Ende des 19. Jahrhunderts in einem Männerberuf arbeiten zu können – als Mann verkleidet, das Rad neu erfindet. Aber Annelie Wendeberg, eine deutsche Mikrobiologin, schrieb „The Devil’s Gun“ nicht bloß rein zum Spaß, sondern auch noch auf Englisch. Sie publizierte mittlerweile drei Bände online – und kam dann eher per Zufall mit der deutschen Verlagsbranche in Kontakt, als ihr Expertenwissen als Biologin angefragt wurde. Wendeberg ist also nicht nur eine echte Entdeckung, sondern hat auch fundiertes Wissen, dass sie in ihre Geschichte einfließen lässt.

Anna (alias Anton) Kronberg wird gerufen, als ein Choleraopfer im Becken des Londoner Wasserwerks gefunden wird. Dem Wasserwerk geht es um die Verhinderung einer Epidemie, Scotland Yard geht das Ganze am Hintern vorbei, nur Kronberg und ein scharfsinniger, dünner Mann interessieren sich für die Merkwürdigkeiten, die die Leiche aufweist. Der dünne Mann stellt sich schnell als Sherlock Holmes heraus und der Tote als Mordopfer. Und auch wenn es nach Kinofilm und TV-Serie vielleicht etwas gewollt erscheint, Holmes zur zweiten Hauptfigur zu küren: Wendeberg macht es gut und mit Anna Kronberg hat Holmes endlich mal einen ebenbürtigen Analytiker an seiner Seite.

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