Antje Rávik Strubel gewinnt den Deutschen Buchpreis 2021
Beim Deutschen Buchpreis 2021 setzte sich Antje Rávik Strubel mit ihrem Buch „Blaue Frau“ gegen die Konkurrenz durch.
Die Schriftstellerin Antje Rávik Strubel hat den Deutschen Buchpreis 2021 für ihr Buch „Blaue Frau“ erhalten. Das hat der Börsenverein des Deutschen Buchhhandels in Frankfurt am Main bekanntgegeben. Die Jury des Deutschen Buchpreises lobt Strubels Buch, das von der jungen Tschechin Adina handelt, die bei ihrem Praktikum in Deutschland Opfer einer Vergewaltigung wird und vor ihrem Trauma nach Helsinki flieht. Dort isoliert sie sich zunehmend, erst nach und nach kann sie wieder zögerlichen Kontakt mit anderen Menschen aufnehmen.
Das Buch sei gleichzeitig, so die Jury, „ein Ost-West Roman, ein Europaroman, eine Geschichte über Machtmissbrauch, meisterhaft in der Verflechtung der Handlungsstränge und in der atmosphärischen Darstellung finnischer Landschaft“. Ferner verbinde „eine Figur mit mythischen Zügen – die blaue Frau – (…) das Erzählte mit der Ebene der Erzählerin und macht so den Roman auch zum Roman über das Schreiben selbst.“
Im Deutschlandfunk Kultur äußerte Antje Rávik Strubel, dass den Deutschen Buchpreis 2021 zu erhalten sich für sie immer noch unwirklich anfühle. Sie sprach außerdem über das Thema ihres Romans „Blaue Frau“, sexualisierten Gewalt, und darüber, dass Machtpositionen und -verhältnisse zur Diskussion zu stellen etwas sei, dass jüngeren Generationen deutlich leichter fiele als älteren.
Der Deutsche Buchpreis 2021 ist mit 25 000 Euro dotiert. Aus 230 Büchern hat die Jury sechs Finalist:innen ausgewählt: Neben Antje Rávik Strubels „Blaue Frau“ waren in der finalen Auswahl „Der zweite Jakob“ von Norbert Gstrein, „Vati“ von Monika Helfer, „Eurotrash“ von Christian Kracht, „Zandschower Klinken“ von Thomas Kunst und „Identitti“ von Mithu Sanyal. Die fünf übrigen Finalist:innen erhalten je 2 500 Euro.