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Aqua: K!N Interview

So künstlich und leicht wie der Hit „Barbie Girl“ sind fast alle Songs auf dem Debüt „Aquarium“ (Universal) der dänischen Chartstürmer. Doch hinter der unschuldigen Be-happy-Mentalität stehen vier junge Musiker, die alt genug sind, ihre Karriere langsam anzugehen. Wir sprachen mit Sängerin Lene Grawford Nyström und Keyborder Claus Norreen.

KULTUR!NEWS: Stücke wie „Be A Man“ oder „Turn Back Time“ fallen in ihrer Besinnlichkeit aus dem Rahmen. In welche Richtung wollt Ihr gehen?

Claus Norreen: In keine besondere. Wir mögen viel und machen, was uns gefällt. Wenn wir zum Beispiel die Texte schreiben, gibt‘s oft nur eine kleine Idee oder ein Wort, und wir überlegen dann zu viert, was draus werden kann.

Lene Grawford Nyström: Wir machen Musik nicht für ein bestimmtes Publikum, sondern für uns, wir wollen nicht die Welt verändern. Viele denken, unsere Musik sei einfach. Doch gerade die leichten Dinge zu schaffen, ist oft ziemlich schwierig.

K!N: Wie ist das, wenn man so plötzlich Erfolg hat?

Nyström: Wir verändern uns natürlich, aber positiv, denke ich. Wir lernen zum Beispiel viel. Wir wollen aber ’normal‘ bleiben, unsere Freunde sind weiterhin unsere Freunde. Manchmal ist es so, daß sie von uns Veränderung erwarten – und dann nicht damit umgehen können, daß wir noch die gleichen sind.

K!N: Und was braucht man, um mit all der Aufmerksamkeit umgehen zu können?

Lene: Mit 14, da habe ich nur die strahlenden Seiten der Stars gesehen. Aber die Realität in diesem Geschäft besteht natürlich aus viel mehr und ist manchmal recht hart: wenig Schlaf, viel Arbeit, und doch will man gut sein. Man muß sich auch mal stoppen zwischendurch.

Claus: Es ist schwierig, anderen zu erklären, was passiert. Gut ist, daß wir in der Band zugleich auch Freunde sind und darüber reden können, wenn man sich mal schlecht fühlt – was auch vorkommt. Und ich denke, es ist wichtig, daß man den Anschluß ans normale Leben behält. Auf Tour erleben wir viel Luxus, alles wird für uns organisiert. Da ist es okay, zwischendurch eine Weile zu Hause zu sein und auch mal in den Waschsalon an der Ecke zu gehen.

Interview: Petra Sperling

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