Arte Mediathek: Dokumentation über „Die Brust in der Kunst“
Männer, die auf Frauen starren: Die Doku in der Arte Mediathek widmet sich dem maskulinen Blick auf Frauen und deren Geschlecht in der Kunst.
In der Arte Mediathek widmet sich eine neue Dokumentation jetzt einem in der Kunst sehr aktuellen Thema: dem männlichen Blick auf die Kunst. Dieser steht immer öfter im Mittelpunkt kritischer Auseinandersetzungen, wenn Diversität und Geschlechterspezifik diskutiert werden. Schließlich sind es weiterhin in der Mehrzahl Künstler, die ausgestellt werden, nicht Künstlerinnen. Männer bestimmten und bestimmen, was zu sehen ist – das betrifft auch ihre Motive und wie sie diese inszenieren. Im speziellen Fall geht es um „Die Brust in der Kunst“. Der gleichnamige Dokumentarfilm von Grit Lederer ist bis 25. Juni online auf arte.tv. verfügbar und läuft am 28. Januar um 16:25 Uhr auf Arte.
Ob Marianne, die Nationalfigur der Französische Republik, die auf Eugen Delacroix’ berühmtem Gemälde barbusig über die Barrikaden stürmt oder Botticellis römische Göttin Venus, die bei der Ankunft an der Küste von Paphos keusch ihren Arm vor die Brust hält. Ob „Die Freiheit führt das Volk“ oder „Die Geburt der Venus“, ob Spätromantik oder Rennaissance: Der Busen der ikonisierten oder göttlichen Frau ist auf beiden Meisterwerken der Hingucker, nicht nur für männliche Betrachter.
Seit es Kunst gibt, ist die weibliche Brust ein Motiv. Mal geht es um Weiblichkeit und Erotik, um Fruchtbarkeit und mütterliche Fürsorge (die stillende Maria, „Maria lactans“) , um Heldentum und Religiosität, mal ist das von Rubens oder Rembrandt erotisch gemeint, mal politisch, gar allegorisch. Und wie gesagt bestimmt dabei meist der männliche Blick das Idealbild der weiblichen Brust.
Heute hinterfragen Künstlerinnen wie Cindy Sherman, ORLAN oder Adelaide Damoah überlieferte Schönheitsideale und setzen der männlich geprägten Perspektive auf die Brust ihre eigene entgegen.
Bis 26. Juni in der Arte Mediathek abrufbar.