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Mediatheken-Tipp: „Der schwarze Mönch“ bei Arte

Arte: Der schwarze Mönch von Kirill Serebrennikow
Szene aus „Der schwarze Mönch“ (Foto: Krafft Angerer)

Ein Theaterstück, in dem es um Freiheit und Selbstentgrenzung geht? Das läuft nicht in Russland, nur auf europäischen Bühnen und in Mediatheken.

Auf Arte läuft ein Highlight des diesjährigen Theaterjahres: Kirill Serebrennikovs Inszenierung seiner Version von Anton Tschechows „Der schwarze Mönch“, zur Eröffnung des 75. Festivals von Avignon. Serebrennikov thematisiert darin die in seiner Heimat Russland praktisch zensierten Fragen von Freiheit und Selbstentgrenzung.

Kein Wunder also, dass der Theater- und Opernregisseur einer der prominentesten Regimekritiker Russlands und einer der bekanntesten Gegner des Diktators Wladimir Putin. Infolge dessen stand Serebrennikov schon vier Jahre unter Hausarrest und hatte Ausreiseverbot. Zudem wurde er bei einem konstruierten Prozess wegen der vermeintlichen Unterschlagung von 68 Millionen Rubel (!) zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Arte: Der schwarze Mönch von Kirill Serebrennikow
Kirill Serebrennikov Foto: Ira Polyarnaya

Im Januar 2002 durfte Serebrennikov plötzlich nach Hamburg ausreisen, um dort am Thalia Theater „Der schwarze Mönch“ zu inszenieren. In dem Stück geht  es um den Intellektuellen Andrej Kowrin, der nach Freiheit und Ruhm strebt, und der einen alten Freund und dessen Tochter auf dem Land besucht. Im Garten des Hauses sieht er den Geist eines schwarzen Mönchs – dieser sucht ihn während seines Aufenthalts immer wieder heim. Schließlich verliert Kowrin  den Verstand.

Kirill Serebrennikovs Zugang zu der Novelle Tschechows ist so radikal wie in Russland gewagt: Es gibt nicht die eine Wahrheit, keine Figur kann einen Anspruch auf die Wahrheit erheben – nichts, was das totalitäre Putin-Regime jemals akzeptieren würde, das alleine Anspruch auf die Wahrheit erhebt. Ein hochaktuelles  Theaterstück also.

„Der schwarze Mönch“ kann in der Arte-Mediathek abgerufen werden.

Schaut euch hier den Trailer zu der Thalia-Inszenierung an:

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