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CEL: CEL

CELs Debüt ist aufregend und zu großen Teilen überraschend catchy, verstellt sich aber trotz seiner offenkundigen Ambitionen auch eine gewisse Komik nicht.

CEL sind der polnische Jazz-Drummer Hubert Zemler und der deutsche NDW-als-Arthouse-Revivalist Felix Kubin, und ihr Projekt ist vor allem eine Übung in Aufbauen, Fortschreiten und langsamer, stetiger Eskalation. Die Soundkulisse, bestehend aus scheppernden analogen Synthesizern und diversestem Schlagwerk, rankt sich um einzelne, wiederholte Motive und Rhythmen, doch die sich wiederholenden Teile wechseln sich untereinander ab, einer maschinellen, strengen inneren Logik folgend.

CEL liefern ein ambitioniertes Debüt – so catchy wie komisch

Der Opener „Ping-Korridor“ lässt das neunminütige Vorwärtsschreiten eines rhythmischen Synthesizer-Loops schließlich in Rauschen aufgehen, das beständig schwankende, schizoide „Lichtton“ findet Gewissheit in seiner Unstetheit und die Miniaturen „Elektrybalt“ und „Funkenkammer“ springen aggressiv nach vorne. „Das Personal“ rutscht dagegen zwischen blechernem Schlagwerk, Scratching und Störgeräusch-Piepen nach und nach in einen Modus, der entweder eine retrofuturistische Sitcom-Erkennungsmelodie oder ein Hawaii-Hemd-Werbejingle für Anroiden sein könnte. Eine Platte, die aufregend und zu großen Teilen überraschend catchy ist, sich aber trotz ihrer offenkundigen Ambitionen auch eine gewisse Komik nicht verstellt. jl

CEL ist gerade via Bureau B erschienen.

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