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Stoppok: Jubel

„Jubel“ ist ein grundsolides Stoppok-Album. Aber es ist nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, die seine Botschaften verdient hätten.

Die Mühe, politische Botschaften zwischen den Zeilen zu verstecken oder stilistisch zu verpacken, um Platz für musikalische Feinheiten zu schaffen, macht sich Stefan Stoppok gar nicht erst. Er schleudert dem Hörer das, was er sagen will, rücksichtslos ins Gesicht. So entstehen direkte Botschaften, die vor allem in der deutschen Musikszene so nur sehr selten zu finden sind. Das Hauptaugenmerk liegt auch auf „Jubel“ ganz klar auf den Texten, wodurch musikalische Leckerbissen hingegen etwas zu knapp geraten. Bestes Beispiel dafür sind die mitunter sehr kurzen Gitarrensoli, die eine meist nur unscheinbare Ergänzung der diversen Arrangements darstellen und ansonsten keinen besonderen Mehrwert leisten.

Stoppok kann seine Botschaften musikalisch nicht unterfüttern

Auch die musikalische Unterstützung der Texte ist nicht immer passend. Für die kritischeren Lyrics klingt die Musik oft zu soft, die Klangfarbe passt dafür umso besser zu den Werten die er vermitteln will, wie Gemeinsamkeit und Zusammenhalt (nur ein Beispiel von vielen ist der Song „Lass sie alle rein…“). Insgesamt ist „Jubel“ ein grundsolides Album, das keine auffälligen Schwächen aufweist, aber ebenso wenige Stärken. So ist Stoppok musikalisch nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, die die Botschaften eigentlich verdient hätten. chd

Jubel erscheint am 7. Februar auf Ground Sound.

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