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The Homesick: The big Exercise

Sie sind inspiriert von Meredith Monk und Scott Walker. Doch The Homesick verlieren nur selten die traditionelle Songstruktur aus dem Blick.

Wer ein Konzert des niederländische Trios The Homesick besucht, wird es wohl unter Postpunk einsortieren. Doch während sich fast alle Vertreter des arg ausdefinierten Genres bei Aufnahmen mühen, die Energie ihrer Liveshows irgendwie auf Platte zu bannen, nutzen The Homesick das Studio als Sprungbrett. Auf ihren zweiten Album finden sich Songs, die sie bereits seit einiger Zeit bei Konzerten spielen – nur ziehen sie jetzt Samples, Percussion und Instrumente wie Klavier, Akustikgitarre und sogar Klarinette hinzu, um den Kompositionen neue Facetten abzugewinnen.

The Homesick holen sich Inspiration von Meredith Monk und Scott Walker, bleiben aber eingängig

Wenn die beiden Sänger Elias Elgersma und Jaap van der Welde ihre Texte bewusst kryptisch ineinander laufen lassen, Elemente aus Prog und Barock einbeziehen und Musiker*innen wie Meredith Monk oder Scott Walker als Inspirationen nennen, verlieren sie bei aller Experimentierei jedoch selten die traditionelle Songstruktur samt eingängiger Haltegriffe aus dem Blick. Spricht es gegen ihren Ansatz, wenn sich ausgerechnet der krachige Abschlusssong „Male Bonding“ mit seinen harten Übergängen als Höhepunkt von „The big Exercise“ entpuppt? Fans von Women, Deerhunter und der mittleren Phase von Wolf Parade sollten The Homesick auf jeden Fall eine Chance geben. cs

The big Exercise ist gerade via Sub Pop erschienen.

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