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Ash

Hart oder weich? Pop oder Alternative? Ash haben in Beverly Hills nach der Lösung gesucht – ausgerechnet in der Villa von Julia Roberts.

„I’m sorry, Miss Jackson“, säuselte Ash-Trommler Rick McMurray 2001 auf den Anrufbeantworter der Plattenfirma Virgin. Seine Band hatte gerade Virgin-Künstlerin Janet Jackson beim Kampf um die Spitze der englischen Album-Charts geschlagen – und ein bisschen Triumph muss sein. Welche Annehmlichkeiten kommerzieller Erfolg mit sich bringt, durfte die irisch-englische Combo aber erst bei den Aufnahmen zum neuen Album „Meltdown“ erfahren.

„Das war eine Hollywood-Star-Produktion“, schwärmt Sänger Tim Wheeler mit einem Augenzwinkern. „Zum ersten Mal mussten wir nicht im Studio leben.“ Stattdessen zog man für vier Monate ins Mekka der Filmverrückten: in eine Luxusvilla in Beverly Hills, die auch Julia Roberts schon mal bewohnte. „Wir hatten einen Swimmingpool und nette Barbecues im Garten. The Darkness kamen vorbei. Matt Sharp, vormals Weezer, war auch mal da“, erinnert sich Bassist Mark Hamilton – und rückt gleich das Image wieder gerade: „Die Partys gab’s aber nur in den letzten Wochen, als die harte Arbeit schon vorbei war.“

Auch vorher hatte allerdings schon ein Promi an die Tür geklopft: Ex-Nirvana-Drummer und heutiger Foo Fighter Dave Grohl. „Wir waren im gleichen Studio, in dem seinerzeit ‚Nevermind’ aufgenommen wurde“, erinnert sich Rick. „Ich benutzte die gleiche Snare-Drum wie er damals. Dave war bei vielen Tracks dabei – als Headbanger.“ Und natürlich zog auch dieser Besuch eine Fete nach sich. „Wir gingen auf Daves Halloweenparty“, erzählt Tim, „und es war schon ein bizarrer Anblick, als der Schauspieler Jack Black uns die Tür öffnete – verkleidet als Schlächter!“

Und weil in Hollywood alle Menschen etwas verrückter sind, fühlten sich die vier Twens von Ash ziemlich stinknormal. Ihre Platte allerdings klingt für Ash-Fans nicht normal. Inspiriert von ihrer ausgedehnten US-Tour übertrugen sie die Energie und Härte der Konzerte aufs Album. Eine Heavy-Metal-Band sind sie trotzdem nicht geworden. „Da sind ja immer noch die Ash-typischen Pop-Melodien“, sagt Quotenfrau Charlotte Hatherley. Sie ist die coolste Gitarristin Englands, und es hört sich wie eine Beschwerde an, wenn sie sagt: „Mit Tim als Sänger werden wie halt nie eine lärmende Rockband.“

Der gute Tim hat eh zurzeit andere Sachen im Kopf. „George Lucas hat uns auf seine Skywalker Ranch eingeladen“, raunt er geheimnisvoll. „Mehr darf ich nicht verraten – aber dieses Jahr werden Träume wahr!“

Katja Schwemmers

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