Auf die eigene Schulter
Nach nur drei Monaten waren Flawes schon im Radio und den Viral Charts von Spotify. Nun nennt die britische Popband ihr Debütalbum „Highlights“ – doch das hat nichts mit Größenwahn zu tun.Interview: Christoph Deutscher
JC, „Highlights“ ist ein sehr selbstbewußter Name für ein Debütalbum. Habt ihr euch vorher Gedanken darüber gemacht, wie das bei den Leuten ankommen könnte?
Josh Carruthers: Nein, darüber haben wir nie groß nachgedacht. Für uns sind diese Songs die Highlights der letzten drei Jahre, in denen wir das Album geschrieben haben; jeder Song enthält eine Erinnerung. Wir haben uns bloß gewünscht, dass unsere Fans die Songs hören und ihre eigene Beziehung zu „Highlights“ aufbauen.
Die Songs, die ihr bisher veröffentlicht habt, waren schon ziemlich erfolgreich. Hat euch das unter Druck gesetzt?
Carruthers: Kein Druck, wir sind bloß aufgeregt! Wir wollen einfach von der Bühne kommen und die Leute lächeln und singen sehen. Es hat keinen Sinn, das mit Zahlen und Statistiken zu trüben, sie definieren unseren Erfolg nicht. Solange unsere Musik den Leuten gefällt, ist uns das gut genug.
Ihr habt gesagt, dieses Album aufzunehmen war die schönste Zeit eures Lebens – aber in vielen Songs geht es um Trennungen. Woher kommen diese Texte?
Carruthers: Ich ziehe meine Inspiration aus vielen verschiedenen Quellen: eigene Beziehungen oder auch Probleme von Freunden. Manchmal höre ich einfach einen Satz in der U-Bahn und denke mir dann dazu eine Geschichte aus.
Auf „Take it slow“ befasst ihr euch mit eurem Werdegang und den Erfolgen der Band …
Carruthers: Ich habe „Take it slow“ geschrieben, weil es mir sehr schwer fällt, den Moment zu genießen. Immer bin ich schon auf das fokussiert, was als nächstes kommt. Der Song soll mich daran erinnern, mal durchzuatmen und das wertzuschätzen, was wir schon erreicht haben.
Vor zwei Jahren gab es diese Frage schon einmal in einem Interview, und ihr habt geantwortet, man solle euch in zwei Jahren nochmal fragen. Also: Wie sieht es mit kreativen Differenzen aus?
Carruthers: (lacht) Ich würde sagen, die einzigen Differenzen betreffen persönliche Vorlieben – und die sind meines Erachtens für den Prozess des Songwritings nur förderlich. Unsere verschiedenen musikalischen Einflüsse ermöglichen es uns, der Musik unterschiedliche Farben hinzuzufügen.