Zum Inhalt springen

Ava Vegas über den Moment, in dem Kultur ihr Leben verändert hat

04_AvaVegas_Credits_EddaPettursdottír
(Foto: Edda Pettursdottir)

Die Berliner Sängerin Ava Vegas erzählt, wie ein Kinderkeyboard sie mit 25 Jahren zum Musikmachen gebracht hat.

„Mein Vater ist Professor für Kulturwissenschaft, Dokumentarfilmer und Buchautor, wodurch ich mit Kunst und Kultur von klein auf in Berührung gekommen bin. Bei ihm habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, wie sehr sich Menschen für das, was sie tun, begeistern können, er hat oft jahrelang an einem Film gearbeitet, geschnitten, Texte eingesprochen, umgeschnitten. Er hat sich in seine Arbeit vertieft und war damit glücklich.

Ava Vegas: „Mit 25 war ich eines Abends allein in der Wohnung eines Freundes – und er hatte da ein Kinderkeyboard rumstehen.“

Später dann, als ich das erste Mal den Musiker Dagobert auf der Bühne gesehen habe und er eine Musik performt hat, die ich so nie zuvor gehört hatte, war da wieder dieses mitreißende Gefühl, das mich so begeistert. Ich habe dieses Feuer auch in mir gespürt, aber hatte noch nicht die passende Ausdrucksform für mich gefunden. Mir war bewusst, dass es immer mehr Männer gab, die sich diesen Raum und diese Freiheit genommen haben. Das hat mich besonders angetrieben, meine eigene Kunst zu finden.

Mit 25 war ich dann eines Abends allein in der Wohnung eines Freundes – und er hatte da ein Kinderkeyboard rumstehen. Ohne viel nachzudenken, habe ich angefangen, auf diesem Ding herumzuklimpern. Zwar hatte ich als Kind mal Klavierunterricht und auch Gesangsstunden gehabt, aber was ein Akkord ist oder wie man einen Song macht, das wusste ich nicht. Plötzlich hatte ich aber dennoch eine Melodie und sogar ein paar Sätze im Kopf. Ich hatte einen Song komponiert – und ich war völlig überrascht und euphorisiert. Da war dieses Gefühl, etwas ausdrücken zu können, was schon ganz lange in mir war.“

Wer ist Ava Vegas?

So wie Ava Vegas mit rauchiger Stimme ihre romantischen und zugleich auch düsteren Neo-Chansons ins Mikro haucht, verwundert es nicht, dass die in Goslar und auf der spanischen Insel Ibiza aufgewachsene Künstlerin gern als Berlins Antwort auf Lana Del Rey bezeichnet wird. In der Hauptstadt hat sie zunächst Architektur studiert und arbeitet auch als Model. Gerade ist mit „Desert Songs“ das zweite Album von Ava Vegas erschienen.

Beitrag teilen: