„Avatar: Fire and Ash“ – Wieder so ein langweiliger Cameron-Film?
Nach Dschungel und Wasser geht der Regisseur jetzt in de Luft und ins Vulkanland – erzählt aber sonst erneut dieselbe Story. Gähn!
„Avatar: Fire and Ash“ ist der dritte Teil von James Camerons aufwendiger und tricktechnisch bahnbrechender Science-Fiction-Saga um das Volk der Na’vi auf dem Planeten Pandora.
In „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ ging er in den Dschungel, in „Avatar: The Way of Water“ vor drei Jahren ging er in die Ozeane. Wenn James Cameron nun „Avatar: Fire and Ash“, den dritten Teil seines Lebensprojekts, teils in feurigen Vulkanlandschaften ansiedelt, dann ist das auf der einen Seite nur logisch. Lässt aber auch die Frage aufkommen: Wo werden Teil vier und fünf spielen, die für 2029 und 2031 angekündigt sind? Im Großstadt-Dschungel? Im Erdkern? Im Weltall? Wir werden sehen – auch, ob Cameron zum dritten Mal im Grunde dieselbe Geschichte erzählt. Dieses Mal treffen Jake (Sam Worthington) und Neytiri (Zoe Saldana) auf die Anführerin des aggressiven Na’vi-Asche-Volkes, die sich mit Colonel Quaritch verbündet. Der Mangkwan-Clan, angeführt von der grimmigen Varan (Oona Chaplin, tatsächlich Enkelin des großen Charlie Chaplin), hat großen Schmerz erfahren und ist dadurch zu einem gefährlichen Kriegervolk geworden.
Na’vi-Erzfeind Colonel Quaritch (Stephen Lang) nutzt die Racheblindheit Varans für seine Zwecke und führt die Mangkwan in einen Krieg gegen die Na’vi. Dann gibt es da noch den Clan der Tlalim, die sich mit Luftschiffen durch die fasznierenden Landschaften des Planeten bewegen und wie die Na’vi friedlich im Einklang mit der Natur leben.

Storytelling? Immer noch mangelhaft
Klar ist: Am Ende gibt es wie schon in Teil eins und zwei eine gigantische Schlacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft, und das ist so erwartbar wie öde. Schwer zu sagen, warum Cameron auf 190 Minuten Länge keine seriöse Darstellung der indigenen Alien-Völker gelingt, sondern weiterhin Seifenoper-Westernserien-Niveau aus dem Samstagvormittags-TV. Cameron mag die sensationellsten Ozean-, Luft-, Dschungel- und Vulkanwelten entwerfen – seine Geschichten haben den Tiefgang eines Schlaubootes, den Auftrieb eines Papierfliegers, die Vielfalt eines Buchsbaumes, die Glut einer E-Zigarette.
Der riesige Erfolg auch von „Avatar: The Way of Water“ – mit 2,3 Milliarden Einspielergebnis, drittererfolgreichster Film aller Zeiten mit „Avatar 1“ als Spitzenreiter – hat sicher nicht dazu beigetragen, dass Cameron seine Erfolgsformel mal überdenken musste. Don’t fix what ain’t broken – deine Fan-Community dankt es dir!
Immer dasselbe, Mister Cameron?

So wissen wir eigentlich jetzt schon, um was es in „Avatar 4“ (geplanter Kinostart: 19. 12. 2029) und „Avatar 5“ (17. 12. 2031) geht und wie es darum gehen wird. Das kann ja auch ganz schön sein, so hat man als abwechslungsentwöhnter Kinogänger zumindest für die nächsten fünf, sechs Jahre Planungssicherheit. Dass Cameron verlauten lies, bei Erfolg hätte er auch noch Ideen für Teil sechs und sieben sowie eine Spin-Off-Trilogie kann man dahingehend auch als Drohung auffassen. Es kann aber auch sein, dass das Pendel umschwenkt und die Fans nach „Fire and Ash“ genug haben vom Ewigselben, und Cameron mit seiner fette 400 Millionen Dollar teuren Ehnokitsch-Ballerorgie – dem Titel des neuen Films entsprechend – in Rauch aufgeht.
„Avatar: Down to Earth“ wäre für diese inoffizielle Fortsetzung dann doch ein passender Titel.