„Avatar – The Way of Water“ erfolgreichster Film? Von wegen!
„Avatar – The Way of Water“ ist offiziell der erfolgreichste Film in Deutschland – doch ist das überhaupt wahr? Wir zweifeln.
Avatar – The Way of Water ist mit einem Umsatz von 129 Millionen Europa in 68 Tagen der erfolgreichste Film, der jemals in Deutschland lief und hat damit einen anderen Film von James Cameron überholt: „Titanic“ von 1998 – so sind die nackten Zahlen für die blauen Na’vi, die sich auf ihrem Planeten Pandora gegen die Rohstoff-Gier der menschlichen Invasoren wehren. Doch der Umsatz alleine hat in diesem Fall kaum Aussagekraft.
Camerons Konkurrenz? Kommt aus dem Dschungel
Schließlich muss man die Inflation in den 25 Jahren seit „Titanic“ berücksichtigen; zudem kosten die Kinotickets bei einem so überlangen 3-D-Eventfilm wie Avatar 2 heute bis zu 20 Euro. Da ist es natürlich viel einfacher, Umsatzrekorde aufzustellen. Die Fortsetzung von Avatar“ hat ihren Rekord nämlich schon mit gerade einmal 9,5 Millionen Zuschauern erreicht, „Titanic“ brauchte dafür über 18 Millionen Zuschauer. Noch mehr: Avatar – The Way of Water ist zurzeit damit gerade einmal auf Platz 32 der nach Besucherzahlen erfolgreichsten Filme in Deutschland, „Titanic“ auf Platz zwei, hinter „Das Dschungelbuch“ von 1968 mit sagenhaften 27 Millionen Besuchern.
„Avatar“ der erfolgreichste Film aller Zeiten? Haha!
Man sieht also: Nicht alle Rekorde, die ein Film von James Cameron aufstellt, sind bei näherer Betrachtung so rekordig, wie sie klingen. Denn die zentrale Maßgabe für Erfolg im Kino ist hierzulande immer noch der Zuspruch des Publikums.
Und auch, wenn Cameron mit „Avatar – Aufbruch nach Pandora“, Avatar – The Way of Water und „Titanic“ drei der ersten fünf Plätze der Liste der weltweit kommerziell erfolgreichsten Filme alle Zeiten belegt (und mit „Avatar 2“ gerade „Titanic“ von Platz drei verdrängt hat): Inflationsbereinigt würde ein Film von 1939 alle drei locker in die Tasche stecken: Der Südstaaten-Schmachtfetzen „Vom Winde verweht“ stände heute bei einem Umsatz von gigantischen 7,5 Milliarden Dollar.
Übertrumpfen Sie das mal, Herr Cameron! Mit dem nächsten Teil Ihrer Science-Fiction-Reihe im Jahr 2024 haben Sie dazu die Gelegenheit.