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Ruhe in Bewegung

Awa Ly
Awa Ly (Foto: Oye Diran)

Mit ihrer Musik schafft sich Awa Ly einen sicheren Raum – gerade auch, weil die Sängerin musikalisch zwischen Soul, Folk und Pop nie stillsteht.

„Musik rettet mich jeden Tag“, sagt Awa Ly. Das mag nach einer Plattitüde klingen, doch wer der Sängerin zuhört, merkt schnell, dass Musik für sie eine fast spirituelle Bedeutung hat. „Sie ist wie ein Raum, in dem ich mich selbst finden kann, ein bisschen wie bei der Meditation“, erzählt sie. Auf ihrem neuen Album „Safe and Sound“ ist Selbstfindung das zentrale Motiv: „Use your inner senses/and you will figure it out“, singt die 43-Jährige in „Close your Eyes“, einer Aufforderung zur Introspektion, bei der die Sängerin zwischen ihrem eigenen Empfinden und den Verhaltensweisen und Gefühlen anderer vermittelt. In vielen Songs verweist die in Paris geborene und nun in Rom lebende Sängerin auf das Verhältnis zwischen Mensch und Natur sowie auf die Analogien, die zwischen ihnen bestehen: „The rain washed my sins/and the wind dried my tears/the hearth healed my wounds“, heißt es in „Inside“.

Ihre Texte bettet die Sängerin auf einem Folk-Soul-Pop-Hybrid. Gezupfte Gitarren, sanfte Klaviermelodien und spärlich eingesetzte Percussion bilden das musikalische Grundgerüst des Albums, ohne dass sie sich dabei stilistisch in eine eindeutige Richtung bewegen. „Ich mag die Idee, dass ich frei darin bin, eine Jazz- oder Popsängerin zu sein“, sagt Awa Ly. Und vielleicht ist es auch egal, welchem Genre sich ihre Musik zuordnen lässt, denn am Ende formen die Klänge doch ein kosmisches Ganzes. sg

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