Axel Fischbacher Quintet: Five Birds & Strings
Dass Axel Fischbacher einen Faible für Charlie Parker hat, ist bekannt. Nun ergänzt er seine vom Meister inspirierten Songs um ein Streichorchester.
Axel Fischbachers Affäre mit der Musik Charlie Parkers findet eine Fortsetzung: Hatte der Gitarrist zunächst allein mit seiner Band „Birds“ Originale wie „Au privave“, „Donna Lee“ oder „Ornithology“ neu gedeutet, folgt jetzt ein Werk, das Fischbachers eigene, von Parkers Schaffen inspirierte Kompositionen in Szene setzt. Dabei fährt der Komponist und Bandleader zweigleisig: Seine Bop-Formation kreuzt die Klingen mit den Streichern der Wuppertaler Kammerphilharmonie. Deren Leiter Werner Dickel kennt sich mit derartigen Grenzüberschreitungen etwa durch seine Arbeit mit dem Ensemble Modern bestens aus. Zuweilen schleichen sich die Violinen ganz sachte in einen Chorus oder schaffen mit Pizzicati-Einsprengseln kreative Kontrastlinien zu Fischbachers auch mal in Richtung Jazzrock kippenden Riffs.
Umgekehrt entfaltet sich immer wieder auch spröde Kammerstrenge, wie man sie von jazzaffinen Projekten des Kronos-Quartets kennt und schätzt. Hätte Charlie Parker das gefallen? Er hätte Fischbachers erweitertem Septim-Akkord noch eine None hinzugefügt. Oder anders ausgedrückt: Fischbacher liebt’s ab und zu auch mal so richtig melodisch und unaufgeregt. ron
Five Birds & Strings ist am 14.2. via JazzSick / Membran erschienen.