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Keine Angst vor der Liebe

Bang Bang Romeo
Bang Bang Romeo mit Anastasia „Stars“ Walker (Mitte) (Foto: Holly Rose Stone)

Ihr Debütalbum heißt „A Heartbreaker’s Guide to the Galaxy“ – doch Sängerin Anastasia „Stars“ Walker bezieht den Titel keinesfalls nur auf ihre Beziehungen.

Stars, Bang Bang Romeo kommen wie Joe Cocker aus Sheffield. Liegt euch Nordengländern das mit dem kräftig-kernigen Gesang im Blut?

Stars Walker: Tja, vielleicht muss der Norden immer etwas lauter sein, um in England Gehör zu finden. Bei uns gibt es wirklich eine stolze Tradition großer Stimmen.

Warum führt euer „A Heartbreakers’s Guide to the Galaxy“ mit dem ersten Song „Cemetery“ gleich auf den Friedhof?

Walker: Weil wir das ulkig fanden. Außerdem ist nur der Titel traurig, der Song klingt ja sehr fröhlich. Es geht darin um unsere Liebe zu Vinylplatten. Da lasse ich mir auch nichts erzählen: Vinyl-Tonträger werden genauso wenig sterben wie Rockmusik. Wir Musiker sind extrem widerstandsfähig: Wir sind die Blumen, die mit ihren bunten Köpfen weiter aus dem grauen Asphalt herausragen.

Wenn ihr euer Album schon Liebeskummer-Führer nennt – wie gut kennt ihr euch mit kaputten Herzen aus?

Walker: Haben wir genug Platz im Heft? Wir alle drei wissen da ziemlich gut Bescheid. Schon der allererste Song, den ich je geschrieben habe, ist ein stilles, dramatisches Lied, das in düsteren Tönen die Trennung von meiner ersten Freundin beschreibt. Es heißt „Adore me“ und ist auch auf dem Album. Aber es geht auch anders: „Chemical“ handelt von der Kraft einer Liebe, die sich nicht erklären lässt, „Love yourself“ spricht für sich selbst, und „You scared the Love out of me“ handelt von Ängsten und dem nötigen Grundvertrauen in einer Beziehung.

Wie ist das Stück entstanden?

Walker: Wir wollten einen furchteinflößenden Song machen, der an die Filme von Tim Burton erinnert. Meine Lieblingszeile lautet „I’m not scared of love / it’s what’s in the love that freaks me out.“ Auf die Idee bin ich gekommen, als ich mit meiner Partnerin Charlotte im Bett gelegen habe. Nachdem ich ihr gestanden hatte, dass ich im Dunkeln immer noch Angst habe, meinte sie: „Nicht die Dunkelheit macht dir Angst, sondern das, was sich im Dunkeln versteckt.“ Danke, Charlotte. In jener Nacht habe ich kein Auge mehr zubekommen.

Interview: Steffen Rüth

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