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Barbara Thompson

Von Elisabeth wurde sie persönlich zum „Member Of The British Empire“ ernannt, eine der höchsten Auszeichnungen Großbritanniens. Balladen gehören zur stärksten Seite der „Lady Saxophone“, was ihr den Ruf einer unverbesserlichen Romantikerin einbrachte. Nun hat die blonde Britin mit ihrer langjährigen Begleitband Paraphernalia einen neuen Silberling mit dem Titel „shifting sands“ aufgenommen. Fazit: Rockjazz, der in Ohr und Bewußtsein bleibt.

KULTUR!NEWS: Barbara, seit 20 Jahren mit der selben Band: Wird das nicht irgendwann langweilig?

Barbara Thompson: Das ist wie mit der Ehe. Wenn eine gute gemeinsame Basis da ist, erlebt man die Zusammenarbeit eher als sicheren Hafen. Wir können uns glücklich schätzen, daß uns die Leute immer noch mögen.

K!N: Hast du jemals daran gedacht, reinen Mainstream zu machen?

Thompson: Nein, nur populäre Rockmusik zu spielen, wäre nichts für mich. Elemente daraus zu integrieren, ist dagegen überaus wichtig.

K!N: Wie stehst du zu den aktuellen Tendenzen im Bereich „Neuer Jazz“, beispielsweise HipHop- oder Acid-Jazz?

Thompson: Finde ich toll. Die Hauptsache ist doch, daß es gut klingt. Einflüsse aus anderen Musikrichtungen machen den Jazz für ein jüngeres Publikum interessant, und damit haben sie bereits ihre Berechtigung. Wir arbeiten auf der neuen CD ganz bewußt mit Loops, um die Musik variantenreicher zu gestalten.

K!N: Bedeutet dir die Auszeichnung „Member Of The British Empire“ etwas?

Thompson: Doch, in gewisser Weise schon. Ich ziehe es jedoch vor, die Auszeichnung zu Hause in einer kleinen Box zu verwahren und nicht öffentlich zur Schau zu stellen. Ganz abgesehen davon war die Verleihung ein irres Erlebnis.

K!N: Weshalb?

Thompson: Weil es etwas ist, das man nur einmal im Leben erlebt. Da wird so etwas Banales wie ein Foto, das mir die Queen überreichte, zu etwas Einmaligem. Ich schaue es mir noch heute oft an, obwohl ich bei der Zeremonie im Buckingham Palace die einzige war, die keinen Hut trug, haha!

K!N: Und warum nicht?

Thompson: Ich hasse Hüte!

Interview: Jürgen Spieß

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