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Auf Arte: Die Oper „Krieg und Frieden“ von Sergei Prokofjew

Arte Eine Szene aus „Krieg und Frieden“ an der Bayerischen Staatsoper
Eine Szene aus „Krieg und Frieden“ an der Bayerischen Staatsoper (Foto: W. Hoesl)

Die Bayerische Staatsoper führt Sergei Prokofjews Oper „Krieg und Frieden“ nach Lew Tolstois Roman auf – ein Fernseh-Leckerbissen für Opernfans.

Auf Arte läuft am 8. Oktober um 23.55 Uhr Sergei Prokofjews Oper „Krieg und Frieden“ nach dem monumentalen Weltliteratur-Epos von Lew Tolstoi. Die Aufführung stammt von der Bayerischen Staatsoper in München.

Arte: Zwei russische Legenden

Prokofjew hatte die selten gespielte Oper nach dem Schock des Einmarsches der Wehrmacht in die Sowjetunion 1941 begonnen. Um dem Ausmaß dieses Angriffs gerecht zu werden, wandte er sich als Vorlage einem russischen Nationalwerk zu: Lew Tolstois Roman „Krieg und Frieden“, der ein Gesellschaftspanorama zu Zeiten der Invasion Russlands durch Napoleon und seine Armee 1812 ist. 1943 war die Oper fertig, deren Libretto Prokofjew gemeinsam mit seiner späteren Frau Mira Mendelson schrieb.

Die KPdSU jedoch verlangte fortwährend Änderungen im Sinne im der Staatsideologie und der patriotischen Vaterlandsverteidigung. Unreflektierte Kriegszustimmung, die weder in Tolstois Roman zu finden noch von Prokofjew vorgesehen waren. Die Premiere zwar 1946, Prokofjew arbeitete sein Werk aber bis zu seinem Tod 1953 immer wieder um, sonst drohte ihm Berufsverbot, Gefängnis oder der Tod.

Problematisch für die Bayerische Staatsoper wurde der Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine: Wer wollte da noch russischen Patriotismus in den Chören der Oper hören? Der russische Regisseur der Oper Dmitri Tcherniakov war verzweifelt, die Aufführung wurde fast gecancelt. Die Lösung war schließlich, dass in der Neuinszenierung Szenen im „Kriegs“-Teil gestrichen wurden, während alle Szenen aus dem „Frieden“-Teil belassen wurden.

Auf Arte kann man nun sehen, wie sich die Änderungen an „Krieg und Frieden“ in Zeiten des Krieges kreativ niedergeschlagen haben.

Regie, Bühnenbild/Ausstatung/Bauten: Dmitri Tcherniakov

Dirigent: Vladimir Jurowski

Mit

  • Andrei Zhilikhovsky (Fürst Andrei Bolkonski )

  • Olga Kulchynska (Natscha Rostowa)

  • Alexandra Yangel (Sonja und Adjutant Murats)

  • Violeta Urmana (Marja Dmitrijewna Akhrossimova)

  • Mischa Schelomianski (Graf Ilja Andrejewitsch Rostow)

  • Victoria Karkacheva (Gräfin Hélène Besuchowa)

  • Arsen Soghomonyan (Graf Pierre Besuchow)

  • Dmitry Ulyanov (Michail I. Kutusow)

  • Tómas Tómasson (Napoleon)

  • Sergei Leiferkus (Fürst Nikolai Andrejewitsch Bolkonski und Matwejew)

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