Beethoven-Projekt: Hamburg Ballett
Hamburger Balletttage eröffnen mit Beethoven
Beethovens „Geschöpfe des Prometheus“ zählt zu den bedeutendsten Ballettkompositionen des 19. Jahrhunderts, da war es nur eine Frage der Zeit, bis John Neumeier (Foto) sie irgendwann für sich entdecken würde.
Nachdem sich der Intendant des Hamburg Ballett über Jahre intensiv mit Gustav Mahler beschäftigt hatte, geht es jetzt um Beethoven, nicht im Sinne der musikalischen Illustration einer Choreografie, sondern als sehr genaue Analyse einer Komposition mit den Mitteln des Tanzes. „Beethovens großartige Musik hat mich immer wieder tief berührt, ohne dass daraus bisher ein abendfüllendes Werk entstanden wäre“, erklärt Neumeier. „Mit Blick auf die anstehende Saison hatte ich das Gefühl, dass die Zeit dafür nun reif ist. Das große Beethoven-Jubiläum, das im Jahr 2020 ansteht, ist dafür ein zusätzlicher Ansporn.“
Es mag ein bisschen sehr weit hergeholt sein, die Jubiläumsfeierlichkeiten zwei Jahre vor dem eigentlichen Jubiläum zu beginnen, andererseits: Wenn man seit 50 Jahren in einer künstlerischen Leitungsposition bei derselben Compagnie arbeitet, dann denkt man wohl automatisch in längeren Zeiträumen.
Die Premiere eröffnet die Hamburger Ballett-Tage, bei denen traditionell ein Überblick über Neumeiers umfangreiches Repertoire gegeben wird, flankiert von hochkarätigen Gastspielen, dieses Jahr vom National Ballett of Canada.