Belle & Sebastian: Days of the Bagnold Summer
Spielt keine Rolle, dass Stuart Murdoch mittlerweile 51 ist, niemand eignet sich besser für den Soundtrack eines Coming-of-Age-Dramas als seine Indiefolkband Belle & Sebastian.
Spielt keine Rolle, dass Stuart Murdoch mittlerweile 51 ist, niemand eignet sich besser für den Soundtrack eines Coming-of-Age-Dramas als seine Indiefolkband Belle & Sebastian. In der von Simon Bird verfilmten Graphic Novel „Days of the Bagnold Summer“ geht es um einen Metal-Fan, dessen Pläne für die Ferien ins Wasser fallen und der stattdessen den Sommer mit seiner verhassten Mutter verbringen muss. Da Bird ein großer Fan von Belle & Sebastian ist, wurde er auch gleich mit ganz konkreten Vorstellungen beim Bandchef vorstellig: Er wollte, dass Murdoch das mehr als 25 Jahre alte Songfragment „Safety Valve“ endlich beendet und erstmals zur Veröffentlichung freigibt, und er wollte den unangefochten besten Song der Schotten „Get me away from here I’m dying“ in einer neuen, etwas rougheren Einspielung. Murdoch willigte ein, und statt einfach nur mit Füllmaterial auszustaffieren, machte er sich an den Soundtrack, als wäre es ein richtiges Bandalbum. Sieht man von der etwas zu schlageresken Single „Sister Buddha“ ab, entschädigen die neuen Kompositionen für all die bestenfalls halbgeglückten Versuche der letzten Belle & Sebastian-Alben, dem angestammten Indiefolk einen zeitgemäßen Anstrich zu verpassen. Der Soundtrack bietet den klassischen, größtenteils melancholischen Sound auf bewährtem Niveau, und er gibt dem bislang besten Song sogar einen gleichwertigen Partner zur Seite: die mit Streichern und Bläsern veredelte Ballade „Did the Day go just like you wanted?“