Benji Kirkpatrick & The Excess: „Gold has worn away“
Benji Kirkpatrick hat auch im Trioformat unprätentiöses Songwriting mit schnörkellosen Lyrics und der einen oder anderen guten Hookline zu bieten.
Vom elfköpfigen Kollektiv hat sich Benji Kirkpatrick aufs Trioformat herunterdekliniert. Gitarren, Bass, Drums, Gesang – reicht. Hatte sich Bellowhead eher als Spaßguerilla einen großen Namen in der Folkrockgemeinde gemacht, ist Kirkpatrick jetzt mit großer Ernsthaftigkeit und politischer Botschaft unterwegs. Zeit für klare Kante, ungeschminkte Wahrheiten statt whiskeytriefender Shantyseligkeit. Mit den beiden Petes – Flood und Thomas – arbeitet sich der Songschreiber und Sänger am Kapitalismus sowie an Kimafragen oder Migration ab. Der Bandsound wechselt vom akustisch Balladesken gern mal in die härtere Gangart, wo die Wut rausmuss, muss eben auch mal elektrisches Handwerkszeug eingestöpselt werden. Für Liebeslieder ist neben dem Weltschmerz noch ausreichend Raum, Benji Kirkpatrick nennt es die „Mikro- und Makroebene“ seines künsterlischen Tuns. Gleich, auf welcher Ebene: Gold Has Worn Away hat unprätenziöses Songwriting mit schnörkellosen Lyrics und der einen oder anderen guten Hookline zu bieten. Ein Album, das sich nicht beim ersten Reinhören voll erschließt, aber den Griff zur Repeattaste verdient. ron