Zum Inhalt springen

Wenn Spione zu viel schreddern

Treffen sich zwei Geheimagenten in Berlin … kein Witz, sondern eine todernste Angelegeheit beim CIA. Ein Whistleblower wird gesucht.

Wie schnell sich doch die Zeiten ändern! „Berlin Station“ wurde 2016 gedreht, Oliver Stones Film über Edward Snowden war gerade in die Kinos gekommen, Obama noch Präsident der Vereinigten Saaten und das Thema Geheimnisverrat ganz oben auf der internationalen Agenda. Das sollte sich vor Augen halten, wer heute diese Serie schaut, in einer Zeit, in der jeder Trump-Gegner mit Argumenten von CIA und FBI argumentiert. Nichts gegen Argumente gegen Trump! Aber eine kritische Distanz zu den staatlichen Instrumentarien der Manipulation von Öffentlichkeit sollte man dabei immer noch wahren.

Schon die letzten Staffeln der Serie „Homeland“ gingen auf Distanz zum Gegenstand ihrer Erzählung und warfen einen immer kritischeren Blick auf CIA und NSA. Die Serie „Berlin Station“ geht noch einen Schritt weiter – die CIA agiert auf Augenhöhe mit anderen Diensten und gerät dabei komplett in die Defensive. Der Plot ist kurz erzählt: Daniel Miller (Richard Armitage) wird mit dem Geheimauftrag von Langley nach Berlin geschickt, den Whistleblower Thomas Shaw im dortigen CIA-Büro zu enttarnen. Doch weitere Veröffentlichungen Shaws machen nicht nur Millers Arbeit immer schwerer, das ganze Büro kollabiert von Tag zu Tag zunehmend; Intrigen, Doppelspionage, Entmachtungen und Verhaftungen ergeben ein Chaos, in dem Millers Job immer prekärer wird. Akten werden geschreddert, Informanten fallengelassen, Entscheidungen nur noch unter Berücksichtigung der eigenen Karrieremöglichkeiten getroffen. Dass auch beim Bundesnachrichtendienst Köpfe rollen und Kanzlerin Merkel stinksauer ist, macht die Sache nicht einfacher. Als deutsche Behörden einen Haftbefehl für Steven Frost, den Chef der CIA-Station, erwirken und Miller Thomas Shaw stellt, scheint der Spannungshöhepunkt erreicht zu sein, doch selbst der verhaftete Whistleblower kann noch mal zurückschlagen.

„Berlin Station“ läuft ab morgen in der Free-TV-Premiere um 21:55 Uhr auf One.

Beitrag teilen: