Beth Hirsch
Singer /Songwriterin Beth Hirsch ist die Hitze Floridas oder wenigstens die Heißblütigkeit der Pariser gewohnt. Doch ruhig, bescheiden und ganz unamerikanisch erzählt sie von ihrer ersten Solo-CD „Early Days“ (Studi!o K7). Ihre klare, eindringliche Stimme dürfte so manchm schon auf dem Air-Album „Moon Safari“ aufgefallen sein. Nun will der Fan von Joni Mitchell und Rickie Lee Jones mit eigener Musik das Geld zum Leben verdienen.
city.mag: Beth, deine CD ist, genau wie du selbst, sehr natürlich, einfach und quasi unplugged. Das passt eigentlich nicht mehr in die Zeit. Sind die Marketingleute eigentlich ärgerlich auf dich?
Hirsch: Nein, die sind ganz cool und wollen, dass ich bleibe, wie ich bin. Meine Songs passen am besten zu akustischen Instrumenten. Ich übernehme nichts von irgend jemanden und versuche nicht, einen bestimmten Look zu repräsentieren. Die Leute können ruhig sagen, die hat noch einen langen Weg vor sich – das gibt mir Raum zu wachsen. Ich mag die Sanftmut und die Zartheit des Albums.
city.mag: Was ist nötig, um einen guten Song zu schreiben?
Hirsch: Aufrichtigkeit und die Bereitschaft, andere in dein Inneres schauen zu lassen.
city.mag: Einige deiner Songtexte hören sich verdächtig nach einer Botschaft an: „nichts ist zufällig“, „je mehr wir leben, desto weniger sterben wir“ …
Hirsch: … oh, darauf sprechen mich viele an: „Haha, wie toll, je mehr wir duschen, desto sauberer sind wir.“ Aber für mich geht es um die tiefe Erkenntnis, dass du wirklich alles ausdrückst. Mman sollte keine Gefühle unterdrücken und seine Ziele verfolgen.
city.mag: Kannst du dir ein Leben ohne Musik vorstellen?
Hirsch: Ja, ich denke aber nicht viel darüber nach, denn die Musik offenbart, wer ich bin.
city.mag: Und wer bist du?
Hirsch: Einfach jemand, der nach Frieden mit sich selbst sucht und liebende, gute Beziehungen mit anderen Menschen haben möchte.
city.mag: Was denkst du von Teenie-Stars wie Britney Spears?
Hirsch: Einiges von Britney mag ich. Es wird immer Popidole geben, und sie ist für mich ein gutes. Besser als die vielen anderen, die nur ihre Sexualität zur Schau stellen.
Interview: Bärbel Pfannerer