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Betulia Liberata: Bockenheimer Depot, Frankfurt

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(Foto: Detlef Baltrock)

Mozarts Frühwerk wird im Bockenheimer Depot Frankfurt aufgeführt

Feldherr Holofernes belagert die Stadt Betulia. Die gottesfürchtige Einwohnerin Judit besucht unbewaffnet die Belagerer, gewinnt das Vertrauen Holfernes’, und als sie alleine mit dem Feldherrn ist, schlägt sie ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf ab – ein heimtückisches, politisches Attentat, begangen von einer Dschihaddistin. Vom Buch Judit im Alten Testament hat die Bibel noch einen ziemlich langen Weg vor sich, bis sie bei der Menschenfreundlichkeit der Bergpredigt anlangt.

Mozarts 1771 entstandenes Oratorium „Betulia Liberata“ zählt zu den randständigen Werken des Popstars unter den Komponisten, nicht einmal eine Aufführung zu Lebzeiten Mozarts ist belegt, gleichwohl: Unter den unzähligen Vertonungen von Pietro Metastasios Libretto ist die Variante des zum Enstehungszeitpunkt erst 15-jährigen Mozart bis heute die bekannteste.

Die szenische Aufführung im Bockenheimer Depot dirigiert Titus Engel (Foto), Regie führt Jan Philipp Gloger, eine der großen Hoffnungen der avancierten Musiktheaterregie. Gloger kommt aus dem Grenzbereich zwischen Musik- und Sprechtheater, macht allerdings in den vergangenen Jahren vor allem mit postdramatisch inspirierten Operninszenierungen Furore, darunter Wagners „Fliegender Holländer“ bei den Bayreuther Festspielen 2012. Auch im Rhein-Main-Gebiet kennt man ihn: Von 2011 bis 2013 war er leitender Regisseur in Mainz.

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