Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Michael Keaton durchleidet als ehemaliger Kinosuperheld „Birdman“ die Qualen der künstlerischen Bedeutungslosigkeit. Virtuos und miteißend!
Wenn die Kunst das Leben imitiert, kommt im besten Falle ein heißer Oscar-Anwärter dabei raus. Und wenn Michael Keaton, der vor 25 Jahren mal der Superheld Batman war, die Rolle ablegte und in der Versenkung verschwand, einen ehemaligen Hollywoodstar spielt, der früher der Superheld Birdman war, die Rolle ablegte und danach in der Versenkung verschwand – dann ist das ein virtuoses und lustiges Stück Jazz für die Leinwand, das unter der Regie von Alejandro González Iñárritu klug über wunde Künstlerseelen, Eitelkeit, Ruhm und Egowahn reflektiert. Das fiebrige Drama räumte alle wichtigen Filmpreise ab, darunter vier Oscars. (vs)