Bis
Ex-Teenies aus Glasgow, Schottland. Ihr zweites Album „Social Dancing“ (PIAS) fällt ins weite Feld des Dance, aber auf Indie- und Popgrundlage, und so unkonventionell und individuell, wie Bis behaupten, daß sie seien, sind sie auch. Keine schlechte Leistung für Steve Sci-Fi, John Disco und Manda Rin, die sich die Popgeschichte im Schnelldurchlauf angeeignet haben.
KULTUR!NEWS: Fühlt es sich immer noch seltsam an, euren eigenen Idolen und Veteranen, deren Hits älter sind als ihr, von gleich zu gleich zu begegnen?
Manda Rin: Ich habe das alles noch nicht verarbeitet, ich bin immer noch wie von Donner gerührt, wenn da so jemand neben mir steht. Ich sehe mich auch nicht als Popstar. Eher als Besucher und nicht als jemand wichtiges. Ich bin ja auch ein normaler Mensch und gehe einkaufen, ohne erkannt zu werden. Ich habe ein Privatleben und kann nichts mit der Popstarmentalität anfangen, auf andere herabzusehen.
K!N: Das ist also eine Frage der Haltung und nicht der Plattenverkäufe?
Rin: Das hat auch mit der sehr unabhängigen schottischen Haltung zu tun. Meine Lieblingsbands sind diejenigen, die nicht zu Snobs geworden sind. Auf Schottland wurde halt immer herabgeblickt, als minderwertig, nichts im Vergleich zu London. Aber in Schottland sind die Leute nicht minder intelligent, und ich denke, es gibt sogar einen größeren Spielraum für Phantasie. Man hat dort nicht den Druck der Musikindustrie auszustehen. Wir konnten den ganzen Winter im Studio arbeiten, ohne belästigt zu werden. Hätten wir in London aufgenommen, wären ständig Leute reingeschneit, um zu gucken, wie‘s einem denn so geht und um weise Ratschläge zu erteilen … London ist gut zum Einkaufen, aber ansonsten ist es eine Stadt wie jede andere.
K!N: Als ihr zusammenkamt, war das ein Aufeinandertreffen von Gleichgesinnten?
Rin: Ich habe die beiden kennengelernt, weil sie auf der Schule in T-Shirts von Bands herumliefen, die ich auch gut fand. Indie-Musik war damals ungewöhnlich, sie hatte Anfang der Neunziger nur eine kleine Anhängerschaft und als ich sie mit Nirvana-T-Shirts rumlaufen sah, dachte ich: Vielleicht bin ich doch nicht ganz so seltsam.
Interview: Rolf von der Reith
Das zweite Album der Ex-Teenies aus Glasgow, „Social Dancing“ (PIAS), fällt ins weite Feld des Dance, hat aber eine solide Indie- und Popgrundlage. Keine schlechte Leistung für Steve Sci-Fi, John Disco und Manda Rin, die sich die Popgeschichte im Schnelldurchlauf angeeignet haben.
KULTUR!NEWS: Manda, fühlt es sich seltsam an, euren Idolen, deren Hits älter sind als Ihr, jetzt von gleich zu gleich zu begegnen?
Manda Rin: Ich bin immer noch wie vom Donner gerührt, wenn so jemand neben mir steht. Ich sehe mich auch nicht als Popstar. Eher als Besucher, nicht als jemand Wichtiges. Ich bin ja auch ein normaler Mensch, gehe einkaufen, ohne erkannt zu werden, habe ein Privatleben und kann nichts damit anfangen, auf andere herabzusehen.
K!N: Das ist also eine Frage der Haltung – und nicht der Plattenverkäufe?
Rin: Das hat auch mit der sehr unabhängigen schottischen Haltung zu tun. Meine Lieblingsbands sind jene, die nicht zu Snobs geworden sind. Auf Schottland wurde halt immer herabgeblickt – als seien wir nichts im Vergleich zu London. Aber hier sind die Leute nicht minder intelligent. Ich denke, es gibt sogar einen größeren Spielraum für Fantasie. Man hat dort nicht den Druck der Musikindustrie. Wir konnten den ganzen Winter im Studio arbeiten, ohne belästigt zu werden. Hätten wir in London aufgenommen, wären ständig Leute reingeschneit, um weise Ratschläge zu erteilen … London ist gut zum Einkaufen, aber ansonsten ist es eine Stadt wie jede andere.
K!N: Als Ihr zusammenkamt, war das ein Aufeinandertreffen von Gleichgesinnten?
Rin: Ich habe die beiden kennengelernt, weil sie auf der Schule in T-Shirts von Bands herumliefen, die ich auch gut fand. Indie-Musik war damals ungewöhnlich, sie hatte Anfang der Neunziger nur eine kleine Anhängerschaft, und als ich sie mit Nirvana-T-Shirts rumlaufen sah, dachte ich: Vielleicht bin ich doch nicht ganz so seltsam.
Interview: Rolf von der Reith