Zum Inhalt springen

„Bis ans Ende der Nacht“ bei Arte: Undercover Lovestory

Bis ans Ende der Nacht Arte
Der verdeckte Ermittler Robert Demant (Timocin Ziegler) muss mit Leni Malinowski (Thea Ehre), die für die Mission auf Bewährung ist, zusammenarbeiten. Sie geben sich als Paar aus. (Stephanie Lieske/Lieske und Howar/Foto: WDR)

Eine verdeckter Ermittler arbeitet bei einem Fall mit seinem Ex zusammen, der nun eine Transfrau ist. Das macht die Sache etwas kompliziert …

Heute bei Arte und bis 5. Mai in der Arte-Mediathek zu finden: Christoph Hochhäuslers ungewöhnlicher Krimi „Bis ans Ende der Nacht“, der bei der Berlinale  ausgezeichnet wurde.

Die Wände des kleinen Apartments sind noch leer. Handwerker streichen die weißen Wände mit brauner Farbe, stellen Mobiliar und selbst persönliche Dinge auf. Alles nur Staffage und Fake. Wie auch die Beziehung zwischen Robert und der Transfrau Leni, die gerade wegen eines Drogendelikts aus dem Gefängnis entlassen wird. Bei der Begrüßungsfeier geben die beiden vor Lenis Freund:innen das verliebte Paar. Doch kaum sind sie allein, ist Schluss mit dem Schauspiel. Denn der etwas abgerockt wirkende Robert (Timocin Ziegler) ist ein verdeckter Ermittler, und Leni (Thea Ehre, Silberner Bär für die beste Nebenrolle bei der Berlinale 2023) nur deshalb vorzeitig entlassen, weil sie zu einem alten Bekannten Kontakt aufnehmen soll, dem Ex-DJ und nunmehr Chef eines digitalen Drogenhandels (Michael Sideris). Pikant: Leni war vor ihrer Transition mit dem schwulen Robert liiert …

„Am Ende der Nacht“ von Regisseur Christoph Hochhäusler („Die Lügen der Sieger“) wirkt über weite Strecke wie eine moderne Version des Film Noir, wenn auch in Farbe statt Schwarz-Weiß gedreht. Doch die Schauplätze – unwirtliche Frankfurter Straßenecken, triste Industriebauten und Klubs – sind alles andere als farbenfroh. Die trostlose Atmosphäre diese in bisweilen ungewöhnliche Kamerafahrten eingefangenen Szenerien wird zudem verstärkt durch einen bemerkenswerten Soundtrack mit melancholischen deutschsprachigen Chansons von Esther Ofarim über Hildegard Knef bis zu den Düsseldorf Düsterboys. ascho

Beitrag teilen: